Schweiz – Heimaturlaub

Unsere Zeit in der Schweiz war mehr ein kurzer Besuch als eine Rückkehr. So konnten wir alle Annehmlichkeiten, Parties, Einladungen zum Essen und Treffen mit Freunden geniessen, ohne uns Gedanken über so wichtige und komplizierte Dinge wie wie Job- und Wohnungssuche zu machen. Aber zuerst freuten wir uns darauf, nach zwei Monaten Camping wieder einmal in einem richtigen Bett zu schlafen.

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Abendstimmung am Gurtenfestival

Wir waren abends direkt nach der Preisvergabe von Le Grand-Bornand losgefahren und wollten irgendwo auf einem Parkplatz übernachten, die Aussicht auf ein richtiges Bett brachte uns aber dazu gleich durchzufahren bis zu Hans und Reni, wo wir um 2 Uhr Morgens ankamen. Wir hatten schon fast ein schlechtes Gewissen, weil wir sie so spät wachhielten, doch sie waren gar noch nicht so lange zuhause und mit den Nachbarn im Drachengarten den Abend am geniessen. Obwohl wir uns schon in Barcelona gesehen hatten, gab es natürlich viel zu erzählen und es wurde spät, bis wir ins Bett – und sofort in einen tiefen Schlaf – fielen.

Nach so langer Abwesenheit hatten wir natürlich einen grossen Nachholbedarf an

Parties mit Freunden und Familie

So stand am nächsten Abend schon Benis Geburtstagsparty an. Nachdem er und Tahi uns in Barcelona besucht haben, wollten wir dieses Fest auf keinen Fall verpassen. Das war eine gelungene Party! Aus dem eigens organisierten Zapfhahn floss das Bier in Strömen und der Grill wurde im Verlauf der Nacht mehrmals wieder angeworfen.

Zwei Tage später verschoben wir unser Quartier zu Valerie und Yann. Pünktlich um mit Vali auf ihren 30. Geburtstag anstossen zu können. Das Feiern verschoben wir aber auf das Wochenende wo das Gurtenfestival stattfand. Wir hatten unsere eigenen Budgetvorgaben ignoriert und uns einen 3-Tages-Pass gekauft. Schlafen durften wir während dieser Zeit in Valeries wunderschöner Airbnb Wohnung im Herzen von Bern (Melde dich bei Airbnb an und profitiere von 18 Euro/CHF Rabatt auf deiner ersten Buchung!). Wie immer war natürlich ganz Bern auf dem Gurten, das Wetter und die Musik am geniessen. Ein Highlight war Patent Ochsner am Sonntag Abend, aber das war von Anfang an klar. Überraschend war die Band Shaka Ponk, die am Samstag Abend auf der Hauptbühne vor sehr kleinem, aber extrem motiviertem Publikum spielte.

In der Woche nach dem Gurtenfestival machten wir uns auf den Weg nach Disentis, um Barbara und Hans zu Besuchen. Auf dem Weg verbrachten wir einen geselligen Abend bei Florian in Emmetten. Das früh Aufstehen am nächsten Morgen (manche Leute müssen ja arbeiten) war zwar ungewohnt, hatte aber auch einen Vorteil. Wir erreichten Disentis pünktlich zum reichhaltigen Frühstück. Nach einer ruhigen Nacht im Bergdorf führte unser Weg zurück nach Bern zu Meli und Roger für einen legendären Fondue & Raclette Abend. Schliesslich mussten wir den ganzen verpassten Käsekonsum der letzten Saison nachholen.

Nach diversen weiteren Treffen und Grillabenden, unter anderem bei Pia & Urs, Sari & Groni und bei Cindy & den Katzen stand am 31. Juli noch das Feuerwerk über dem Bielersee an. Lange war nicht klar, ob es wegen der anhaltenden Trockenheit überhaupt stattfinden würde. Die perfekte Gelegenheit uns von allen zu verabschieden, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Den 1. August verbrachten wir in der Hardern, wo ein Nachbar ein grosses Fest mit Konzerten veranstaltete, welche leider gegen Mitternacht von der Polizei (AM 1. AUGUST! HALLO?) beendet wurden.

Tandemprüfung und Fliegen

Im Frühling erlagen wir der Illusion, dass wir bei unserem Besuch im Sommer dann Zeit für einige nette Streckenflüge haben würden. In diesem Irrglauben bezahlten wir auch bereitwillig den Betrag für die Schweizer Sportlizenz. Drei Wochen sind aber eine kurze Zeitspanne, wenn man seine Freunde und Familie alle noch sehen will.

Dazu hatte Eli ja seit Barcelona schon viele Übungsflüge mit dem Tandem gemacht, und wollte die Tandem B Prüfung hinter sich bringen. Der Prüfungstermin war gleich in der ersten Woche. Sicherheitshalber hatte sie zwei mögliche Passagiere organisiert, sich dann aber für den kleineren und leichteren entschieden. Dieser hatte prompt am Abend vor der Prüfung was schlechtes gegessen und die ganze Nacht erbrochen. Am Morgen war es aber zu spät den Passagier zu wechseln. Mit viel Glück und einem Vario im Jackensack (bei 30°C) erreichte er beim Wiegen trotzdem noch seine 70 Kg. Glück gehabt.

Einer verpatzten ersten Landung folgte ein erfolgreicher zweiter Flug. Wegen einem aufziehenden Gewitter wurde die Prüfung aber abgebrochen. Letzte Chance für Eli war, den letzten Flug an einer Prüfung kurz vor unserer Abreise noch zu machen.

Also hiess es wieder einen Passagier zu organisieren. Am Tag der Prüfung waren wir eine grössere Gruppe an Supportern. Während in Interlaken am Landeplatz der Wind noch wechselhaft war, wartete Eli geduldig auf den richtigen Moment, um ihre letzte Chance zu verwerten. Ich war unten am warten und wahrscheinlich 200 Mal nervöser als sie. Eli dagegen war die Ruhe selbst und landete souverän im Kreis. Diesen Erfolg gingen wir gleich im Hooters feiern.

Neben der Arbeit als Privatfluglehrer, konnte ich in der Schweiz auch zwei Tandemflüge machen. Den ersten mit Ändu am Bözingenberg bei tollen Bedingungen und ohne Angriff vom Killervogel. Den Zweiten mit Isa in Interlaken.

Die KEAs haben wir in der ganzen Zeit nur einmal ausgepackt. Bei unserem Besuch in Disentis. Die Bedingungen waren toll. Kein Wind als wir die Gondelbahn bestiegen. Dass es kein Hammertag war, sahen wir an den Wolkenverhangenen Berggipfeln rund um uns. Nach einer längeren Wanderung zum Startplatz (der Sessellift ist nur im Winter in Betrieb, oder bei Gleitschirmwettbewerben), herrschte dort sogar etwas (Seiten-) Aufwind. Nach dem Start war etwas Soaring an den Felsen möglich, die Bedingungen waren uns aber nicht geheuer. Die Luft schien extrem turbulent. Als wir ins Tal raus flogen standen wir plötzlich in einem extrem böigen Westwind von 30Km/h und mehr. Zum Glück ist das Landefeld in Disentis riesig. So konnten wir einigermassen sicher landen. Trotzdem war das eine Situation, die uns wieder einmal die Grenzen unseres Sports gezeigt hat. Erstaunlich auch, dass diese Bedingungen vom Startplatz aus für uns nicht zu erkennen waren.

Erneuerung und Instandhaltung der Ausrüstung

Die Zeit in der Schweiz nutzten wir auch um unsere Ausrüstung zu erneuern. Einige kleine Dinge, die wir nie verwendet haben, blieben zuhause. Vor allem überzählige USB Kabel, GoPro Zubehör und lange Unterhosen. Anderes hatten wir im Dauereinsatz, so dass es ausgetauscht werden musste. Die wichtigsten Punkte waren:

  • T-Shirts: Die Icebreaker Kleidung ist toll, stinkt nicht und gibt ein angenehmes Klima beim Tragen. Leider ist die Schafwolle aber nicht sehr Widerstandsfähig. Unsere T-Shirts waren voller Löcher. Was soll man auch erwarten, wenn man die gleichen drei Shirts während 8 Monaten im Dauereinsatz hat. Wir haben uns je zwei neue Icebreaker Shirts gegönnt.
  • Schuhe: Die Haglöfs Wolken waren super leicht, aber lösten sich nach so vielen Kilometern zu Fuss langsam auf. Teva hat uns freundlicherweise je zwei Paar Schuhe für unsre Weiterreise zur Verfügung gestellt. Leider haben die Frauenmodelle nicht mit Elis Fussbett zusammengepasst. Bei Moritz passten sie dafür wie angegossen.
  • Gleitschirme: Nach 8 Monaten im Härtetest haben die netten Menschen bei MCC Aviation unsere Ausrüstung einem Check unterzogen. Wir durften dabei sein und viel lernen beim Reparieren von Löchern – von scharfen Steinen bei einer harten Landung – im Gurtzeug, beim Packen des Notschirms und beim Check des Schirms und dem anschliessenden Nachtrimmen.
  • FlytecBei einem Besuch im Betrieb zeigte uns Jörg Ewald die Produktion, das Geheimnis der Genauigkeit der Flytec Varios (jeder Sensor wird einzeln vermessen!) und erzählte uns von den zukünftigen Plänen für das erste Smartvario der Welt, das Flytec Connect 1. Wir freuen uns, ein solches dabei zu haben und es auf Herz und Nieren testen zu können!
  • Laptop: Nachdem unser erster Laptop die unangenehme Angewohnheit hatte, kurz vor jeder Deadline für Berichte den Geist aufzugeben, haben wir uns kurzerhand einen zweiten, günstigen gekauft. So dachten wir, haben wir immer mindestens einen, der funktioniert. Seither hat der erste Laptop natürlich nie wieder Probleme gemacht.

In nur 3 Wochen hatten wir uns so an den Luxus von richtigen Betten, Duschen, Strom und WiFi und netter Gesellschaft gewöhnt, dass uns das Weiterfahren nicht leicht fiel! Es ist halt schon einfacher, wenn man nicht jeden Abend nach einem Schlafplatz suchen muss, das Auto vor dem Schlafen gehen nicht komplett umräumen muss und wenn es regnet gemütlich in einer Küche kochen kann. Wir wussten aber, dass mit diesen Herausforderungen auch wieder neue Ortschaften, Erlebnisse und Bekanntschaften kommen würden. Und vor allem wieder Zeit zum Fliegen! Mit dieser Gewissheit machten wir uns auf den Weg Richtung Süden.


Unsere Reise geht weiter in Richtung Osten. Asien und Australien stehen in den nächsten Monaten auf dem Programm. Das Programm ist wie immer flexibel. Hast Du Tips für uns auf Lager? Dann schreib uns doch was in den Kommentaren!

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5 Tipps für einen gelungenen Spanien Roadtrip

Mit einem Mietwagen waren wir einen Monat auf Roadtrip in Spanien. Dabei haben wir viel erlebt und noch mehr gelernt. Hier teilen wir 5 praktische Tipps mit dir, die deinen nächsten Roadtrip zum vollen Erfolg verhelfen.

Unser Micro Camper
Unser Micro Camper

1. Mit Musik fährt es sich leichter

Nimm deine eigene Musik mit. Der Radio Empfang ist oft miserabel und es gibt extrem viel Geschwafel auf allen Sendern. Mietautos haben oft einen USB Anschluss oder eine Buchse für ein Kopfhörerkabel. So kannst du dein Handy anschliessen.

2. Lass dir Zeit

Du kannst die horrenden Autobahngebühren sparen wenn du kleine Umwege in Kauf nimmst. Dies sind meistens sowieso die schöneren strecken. Plane nicht mehr als 400 Kilometer pro Tag und vor allem auch Tage ohne Fahrt ein.

3. Mieten statt eigenes Auto

Ein Roadtrip ist oft günstiger als das Reisen per Bus, Bahn oder Flugzeug. Autos kann man in Spanien sehr günstig mieten. Wir haben einen Australier getroffen welcher ein Auto für nur 7 Euro am Tag mietete und das im Juni. Achtung wenn man unter 25 ist zahlt man eine Zusatzgebühr für Junglenker von ca. 60 Euro. Flüge bis nach Barcelona oder Madrid findest du oft schon ab 100 Euro.

4. Achte darauf, wo du parkst

Wenn du das Auto parkierst, lasst keine Wertgegenstände zurück oder verstau sie wenigstens im Kofferraum. Wenn du Städte besichtigst, such dir Hotels mit sicheren Parkplätzen, oder Parkhäuser.

5. Sei versichert

Ein Unfall oder eine Panne kann dir deine Ferien ziemlich vermiesen. Sorge also vor und versichere dich und auch dein Auto!

Günstige Reiseversicherung von der Hanse Merkur*

Schweizer: ETI Schutzbrief vom TCS
Deutsche: ADAC


Diese Roadtrip Tipps gelten so natürlich für fast alle Länder in Europa.

Na, bist du schon am Planen? Oder warst du schon auf Roadtrip und kannst einen tollen Tip beisteuern? Lass es uns in den Kommentaren wissen.


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Zurück in der alten Welt – Barcelona

Mit gemischten Gefühlen waren wir in Lima ins Flugzeug gestiegen. Ein erster Teil unserer Reise ging zu Ende, eigentlich gäbe es in Südamerika noch so viel zu entdecken. Locker hätten wir weitere 5 Monate dort verbringen können. In Barcelona jedoch reihte sich ein Highlight ans andere und liess uns keine Zeit für wehmütige Rückblicke; oder viel Schlaf!

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Aus der Vogelperspektive konnten wir einen ersten Überblick über Barcelona gewinnen

Von Westen kommend überflog unsere Maschine von American Airlines die Stadt und drehte dann noch eine extra Runde über dem Meer um uns einen guten, ersten Eindruck zu verschaffen.
Nach der Landung waren wir dank dem komfortablen Aerobus schnell in der Stadt. Geri nahm uns in Empfang; wir durften uns freundlicherweise für einige Tage bei ihm und Ste auf dem Bettsofa einquartieren. In den darauffolgenden Tagen liesen wir uns von ihnen die besten Bars und Biere von Barcelona zeigen. Für die beiden war dies anstrengend, weil sie am Morgen jeweils zur Arbeit mussten, während wir nach dem Ausschlafen nur etwas ziellos durch die Stadt wanderten.

Übers Wochenende fuhren wir nach Organyá zum Fliegen. Organyá ist vor allem bei Akropiloten beliebt weil man im Talwind, der auf den Hang trifft leicht Höhe machen kann und so stundenlang mit genug Sicherheitshöhe trainieren kann. Unsere KEAs sind ja eigentlich nicht für Akro Manöver konzipiert, machten aber klaglos Spiralen, Wingover und Full Stalls mit. Die restliche Zeit nutzten wir für einen kleinen Streckenflug in einem Seitental. Stundenlang in relativ ruhiger Luft zu Fliegen; auch auf Strecke immer eine Strasse und ein Landefeld in Sicht; was für eine willkommene Abwechslung zu den oft sehr anspruchsvollen Flugbedingungen und Geländesituationen in Südamerika

Angenehmerweise fiel Moritz‘ 30. Geburtstag genau auf Christi Himmelfahrt. Freunde und Familie zuhause hatten alle ein langes Wochenende frei und weil sie die Besten sind, fanden erfreulich viele den Weg nach Barcelona um mit uns zu Feiern. Tahi hatte uns als Basis, über Airbnb, eine luxuriöse Wohnung mitten in der Stadt organisiert. Die Wohnung war perfekt für ausgedehnte Aperos vor dem richtigen Nachtessen; 16 Leute passten gut an den Tisch.
Wer mochte, ging tagsüber etwas die Stadt besichtigen; es gibt so viel zu sehen in Barcelona. Mehr Infos zu den Sehenswürdigkeiten folgen in einem späteren Post.
Den Freitagabend begannen wir in einer Tapas Bar. Mit 23 Leuten füllten wir das Obergeschoss. Schnell wurde es laut und ausgelassen, bis wir gegen Mitternacht gebeten wurden die Party woanders weiterzufeiern weil die Nachbarn alle schon reklamierten. Also machten wir uns auf zur Plaza Rejal und zur Rambla um die beste Party zu finden. Um Mitternacht ist allerdings noch nicht viel los in den Clubs. Zum Glück konnten wir als grosse Gruppe jede Tanzfläche füllen und die Party in Schwung bringen. Erst spät machten sich die letzten auf nach Hause. Es wird gemunkelt, dass einige sich in den frühen Morgenstunden noch zum Nacktbaden an den Strand aufmachten.

Waren die zwei bisherigen Abende vor allem wegen der guten Gesellschaft ein voller Erfolg, wartete der Samstag mit einem Partytechnischen Leckerbissen auf. In einem Innenhof im altertümlichen Poble Espanyol gelegen, bietet der Club La Terrazza eine einmalige Atmosphäre. Der Dancefloor liegt unter freiem Himmel und ist von Palmen gesäumt. Dazu coole elektro Musik und eine motivierte Menge. Was will man mehr? Mit grossen Schritten lief uns die Zeit in dieser Nacht davon.

Einige hatten ihren Rückflug für Sonntag Morgen früh gebucht. Nach der Rückkehr aus dem Club genossen wir alle zusammen ein gutes Frühstück und dann verabschiedeten wir uns voneinander. In den nächsten zwei Tagen mussten wir uns Schritt für Schritt von allen Besuchern verabschieden. Zum Glück dauert es nicht lange bis wir sie in der Schweiz wieder besuchen können.

In den darauf folgenden Tagen konnten wir unser mini Campingmobil abholen. Einen nigelnagelneuen Peugeot 208 den wir in den nächsten 4 Monaten von Barcelona nach München befördern werden. Natürlich mit möglichst vielen Umwegen durch die schönsten Fluggebiete. Erste Bedenken, dass all unser Gepäck nie und nimmer in diesem kleinen Wagen verstaut werden könne, bewarheiteten sich zum Glück nicht. Gut gepackt liess sich sogar alles im Kofferraum verstauen. Ein richtiges kleines Raumwunder. So konnte unser Europa Roadtrip losgehen.