Swiss Cup Grindelwald 2016

Bei guten Bedingungen und vor einer imposanten Föhnwand fand letztes Wochenende der Swiss League Cup Grindelwald statt. Die lokalen Wetterfrösche der Veranstalter behielten zumindest am Samstag recht und wir konnten einen grossen 100 Kilometer Task ohne Föhneinnbruch fertig fliegen. Am Sonntag wurde der schon gesetzte Task kurz vor dem Start wegen dem Föhn abgebrochen. Für mich persönlich war es ein erfolgreicher Wettbewerb, auch wenn ich mit meiner Geschwindigkeit keinen Blumentopf gewinnen konnte.

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Noch viel Schnee für Anfang Mai und eine ausgeprägte Föhnwand gegen Süden

Für alle die es noch nicht wissen: Wir sind zurück in der Schweiz! Es werden allerdings noch viele Berichte der Weltreise folgen in den nächsten Wochen. Jetzt aber aus aktuellem Anlass zuerst der Bericht vom Swiss League Cup in Grindelwald (dieses Mal das echte Grindelwald) vom 7. Mai.

Ein kurzes Gespräch mit Thomas Theurillat vor dem Einschreiben liess mich reflektieren, was mir an diesem Tag wichtig war. Fernziel war, einmal einen Task fertig zu fliegen und nicht abzusaufen. Dies passierte mir meist, weil ich versuchte der führenden Truppe mit ihren Boliden hinterher zu fliegen. Ich nahm mir vor, nicht einfach den anderen hinterher zu fliegen, sondern meine eigene Route zu wählen. Ausserdem wollte ich jede Thermik fertig ausdrehen und mir Zeit lassen um in den Querungen nicht abzusaufen.

Taskbriefing
Taskbriefing

Der gewählte Task war ziemlich genau 100 Kilometer lang und führte von Grindelwald First über Adelboden, Niederhorn und grosse Scheidegg zurück nach Grindelwald Grund. Ich war etwas unsicher ob dem langen Task. So weit war ich noch gar nie geflogen.

Schon am beim Start liess ich mir (zu viel) Zeit. Dazu kam ein Knoten in den Bremsleinen, der sich nur schwer und von Hand lösen liess. Während ich mich zum zweiten Mal startbereit machte, fiel für die anderen weit über mir schon der Startschuss. Diesen Rückstand baute ich unfreiwillig noch aus, weil ich nach dem Start Mühe hatte den Anschluss zur Basis zu finden. Nach längerem Kämpfen vor dem Startplatz, wagte ich die Querung zum anderen Hang, wo ich dann in einer Thermik bis 3500 Meter aufdrehen konnte. Da war ich allerdings schon alleine auf weiter Flur. Ich hatte die anderen in Richtung Schilthorn verschwinden sehen, konnte aber nicht so richtig glauben, dass es mit dem vielen Schnee und der Föhntendenz dort ein Durchkommen gäbe. Also wählte ich die Route am Thunersee entlang. Einfach konnte ich von der Schynige Platte zur Sulegg und weiter ans Morgenberghorn queren. Dann wurde es schwieriger. Nirgends konnte ich an den Kanten gutes Steigen finden. Mitten im Tal gings dann doch wieder rauf und am Luftraum Reichenbach vorbei zum Gehrihorn von wo ich hoch an die Niesenkette queren konnte.

Als ich an einem Hang dort aufsoarte, kam mir schon die führende Gruppe entgegen. Hatte es also doch funktioniert über das Schilthorn zu fliegen. Während sie schnell in Richtung Niederhorn verschwanden, musste ich erst mühsahm gegen den Südwind nach Adelboden fliegen. Nach dem Turnpoint Tschente drehte ich sofort um und stellte mit Schrecken fest, dass die ganze Niesenkette im Schatten war. Nah an den Hängen entlang soarend machte ich mich auf den mühsahmen Weg zurück. Lange konnte ich die Höhe halten, aber nie den Grat überhöhen. Diese Strecke flog ich mit einem Ozone Geo und einem UP Trango XC3. Beide hatten ähnlich zu kämpfen wie ich, waren aber immer etwas höher.
Kurz vor dem Niesen kam die Sonne wieder durch und erlaubte mir auf 2700 Meter aufzudrehen. Mit dieser Höhe traute ich mir die Querung des Thuersees zu. Mit viel Höhe erreichte ich das Felsband am anderen Ufer, wo ich mit Leichtigkeit bis an die Basis unter der schon recht dunklen Wolke aufdrehen konnte.

Nach dem harzigen Start ging es nun schon sehr leicht. Weit unter mir flogen einige Piloten vom Amisbühl. Ein Blick auf den Brienzersee zeigte einen stärker werdenden Südwind. Mit dauerndem leichten Steigen konnte ich bis über Interlaken fliegen und hatte damit genug Höhe um an die Schynige Platte zu gleiten. Dort fand ich aber keine Thermik und nur turbulente Luft. Mit wenig Höhe flog ich über den Grat ins Lütschental, wo noch einige Felsen in der Sonne waren. Dort fand ich auch den stärksten Schlauch des Tages und war sofort wieder an der Basis. Im Gleitflug zum letzten Turnpoint bei der grossen Scheidegg surrte mein Handy wie wild und ich befürchtete (berechtigt, wie sich später herausstellte), dass der Task abgebrochen wurde. Der Rest des Flugs an die grosse Scheidegg und zurück zum Goal war ein Kinderspiel und ich kam sogar 1000 Meter über dem Landeplatz an.
Nach 5 Stunden und 15 Minuten landete ich als letzter Pilot in Grindelwald Grund. Die schnellsten Piloten hatten es in 2 Stunden und 35 Minuten geschafft. Wie ich befürchtete wurde der Task wegen Föhnböen in Interlaken abgebrochen. Vorher waren jedoch fast alle Teilnehmer ins Goal gekommen, was mich weit abgeschlagen auf den 43. Rang brachte.
Trotzdem bin ich sehr glücklich über diesen Tag. Ich habe mein Ziel, einen eigenen Flug zu fliegen, ohne jemandem nachzufliegen, erreicht; Ich war ins Ziel gekommen, auch wenn der Task kurz vorher abgebrochen wurde und hatte auch sonst viel fliegerisches Neuland erlebt, wie meinen ersten 100 Kilometer Flug und meine erste Thunersee Querung.

Mein Flug auf XContest

Die Rangliste auf der Seite der Swissleague

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Siegerehrung

Fliegst Du immer mit klaren Zielen, oder einfach drauf los? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

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Reisekosten für unseren Roadtrip durch Europa

Europa gilt unter Backpackern als eher teures Pflaster. Wie bereits in unserem Beitrag Reisekosten für unsere Südamerikareise erwähnt, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten, wie viel uns der Roadtrip durch unseren Heimatkontinenten gekostet hat.

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Diesmal hatten wir keinen Flug, den wir berappen mussten, sondern wir leisteten uns den Luxus ein Auto zu leasen. Im Buy-Back Programm von Peugeot fanden wir schliesslich die günstigste Variante. Ein Auto kaufen kam wegen des ganzen Papierkrams für Versicherung und Anmeldung nicht in Frage. Da wir keinen festen Wohnsitz haben, hätten wir die Papiere entweder gar nicht oder nur sehr mühsam erhalten.

Wir haben weiterhin keine Fixkosten wie Miete bezahlen müssen, da wir unsere Wohnung aufgelöst haben und die verbleibenden Sachen freundlicherweise bei Freunden und Familie unterstellen durften. Unser Ziel war es möglichst viele Fluggebiete zu entdecken und dem schlechten Wetter schnell und flexibel entfliehen zu können. Schon alleine die Abgeschiedenheit vieler Fluggebiete liess uns rasch von der Idee abkommen, Europa mit dem ÖV zu bereisen.
Wir zeigen euch im Folgenden gerne auf, wie viel uns unser viermonatiger Roadtrip durch Europa gekostet hat. Die Reise ist danach nicht fertig, also werden wir hier nach jeder abgeschlossenen Etappe wieder Bilanz ziehen.
Genug der Einleitung, hier kommen die nackten Fakten.

Alle Ausgaben werden pro Person angegeben.

Kosten für Ersatz von Ausrüstung

  • T-Shirts, Hosen, Schuhe ca. 410.- SFr
  • Elektronische Geräte: 240.- SFr

Total: ca. 650.- SFr

Autoleasing

Kleinwagen Peugeot 208 via peugeot-openeurope.com für 127 Tage mit Abholen in Barcelona und Rückgabe in München: 3305.- SFr ÷ 2 = 1652.50 pro Person ÷ 127 = ca. 13.- pro Tag und Person

Die Aufstellung, wie viele Kilometer wir mit unserem Auto gemacht haben, was uns dies gekostet hat, welche Helferlein uns das Suchen eines Schlafplatzes erleichtert haben und weitere Tipps für einen günstigen Roadtrip findest du in unserem Beitrag Fahrkosten Roadtrip – Wie teuer war die Fahrt wirklich.

Laufende kosten

Alle laufenden Kosten sind inkl. Auto gerechnet, da es sich ja hierbei um unser Transportmittel der Wahl und zum Teil auch um unseren Schlafplatz handelte.

Spanien

Dauer Aufenthalt: 42 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 1945.45 SFr
Kosten pro Tag: ca. 46.52 SFr

Wie wir gelebt haben

Transport

Dank unserem Auto haben wir viele Wege damit zurückgelegt. In Barcelona haben wir uns zu Fuss oder mit der Metro von A nach B begeben.

Unterkunft

Übernachtet haben wir in Barcelona bei Freunden auf der Couch und während Moritz‘ Geburtstag in einem Airbnb Appartment. Danach schliefen wir oft im Auto oder auf einem Campingplatz.

Essen und Trinken

Wir haben mehrheitlich selbst gekocht, sind aber auch ab und zu auswärts Essen gegangen.

Aktivitäten

Wir sind oft Gleitschirm geflogen, gewandert, haben an einem Biertasting bei Edge Brewing teilgenommen und das Guggenheim Museum in Bilbao besucht.

Frankreich

Dauer Aufenthalt: 23 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 872.65 SFr
Kosten pro Tag: ca. 37.95 SFr

Wie wir gelebt haben

Unterkunft

Übernachtet haben wir entweder im Auto oder auf Campingplätzen.

Essen und Trinken

Wir haben fast ausschliesslich selbst gekocht, auswärts Essen waren wir nur einige Male.

Aktivitäten

In Le Grand Bornand haben wir an einem Wettbewerb für Gleitschirme teilgenommen. In der Einschreibegebühr waren einige Auffahrten mit den Seilbahnen inbegriffen. Wir haben ausgiebig Gleitschirm geflogen und gewandert.

Schweiz

Dauer Aufenthalt: 24 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 1351.20 SFr
Kosten pro Tag: 56.60 SFr

Wie wir gelebt haben

Unterkunft

Übernachtet haben wir ausschliesslich bei unseren Verwandten auf dem Sofa oder im eigenen Zimmer.

Essen und Trinken

Wir wurden oft bekocht, assen aber auch viel auswärts.

Aktivitäten

Dieser Teil des Roadtrips war ein einziges Fest, wir haben viele unserer Verwandten, Freunden und Bekannten besucht. Wir waren während drei Tagen am Gurtenfestival. Gleitschirmfliegen waren wir weniger oft, als in anderen Ländern.

Der Aufenthalt in der Schweiz hat unser Budget nur deshalb nicht komplett überstrapaziert, weil wir nie für eine Übernachtung bezahlen mussten und oft von unseren Gastgebern bekocht wurden. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!

Italien

Dauer Aufenthalt: 13 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 402.94 SFr
Kosten pro Tag: 31.- SFr

Wie wir gelebt haben

Unterkunft

Wir haben bis auf zwei Nächte ausschliesslich wild im Auto campiert. Die Campingplätze in Italien sind zielich teuer.

Essen und Trinken

Einige Male waren wir auf eine Pizza in einem Restaurant. Ansonsten haben wir uns selbst verpflegt.

Aktivitäten

Wir haben uns kurz überlegt die Expo in Milano und Venedig zu besuchen, liessen es aber dann bleiben, da unser Auto zum bersten voll mit Ausrüstung war und wir nicht riskieren wollen, dass eingebrochen wird. Stattdessen sind wir viel geflogen und haben in Seen gebadet.

Österreich

Dauer Aufenthalt: 15 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 754.85 SFr
Kosten pro Tag: ca. 50.35 SFr

Wie wir gelebt haben

Transport

In Wien haben wir unser Auto in einem Aussenbezirk auf einem Gratisparkplatz abgestellt und uns für das Wiener Stadtrad angemeldet. Mit den Rädern konnten wir dann gratis die ganze Stadt erkunden.

Leider haben wir mit dem Auto eine Busse kassiert, was die Kosten nicht unwesentlich erhöhte.

Unterkunft

Im Ötztal waren wir zusammen mit Valérie auf dem Campingplatz in Umhausen einquartiert. In Wien durften wir freundlicherweise bei Martin in der Wohnung übernachten.

Essen und Trinken

Auf dem Camping haben wir meist selbst gekocht, gingen aber auch ein paar Mal auswärts essen. In Wien assen wir etwa halbe halbe auswärts. Die Restaurantpreise sind in Österreich erstaunlich günstig.

Aktivitäten

Im Ötztal haben wir die Outdoorsportarena Area 47 besucht, haben den Klettersteig am Stuibenfall erklommen und sind anschliessend mit dem Gleitschirm ins Tal geflogen. In Sölden haben wir eine kleine Wanderung unternommen und als das schlechte Wetter Einzug hielt, gönnten wir uns einen Aufenthalt in den Thermen de Wellnesshotels Aqua Dome in Längenfeld.

An der Hohen Wand haben wir einen Klettersteig und den Klettergarten besucht.

Slowenien

Dauer Aufenthalt: 13 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: ca. 577.50 SFr
Kosten pro Tag: ca. 44.45 SFr

Wie wir gelebt haben

Unterkunft

Eine Nacht durften wir im Sommerhaus von Tamtams Eltern übernachten, die restlichen Nächte verbrachten wir auf den Campingplätzen in Lijak und Gabrje.

Essen und Trinken

Wir haben meistens selbst gekocht, einige Pizzas haben wir uns aber dennoch gegönnt.

Aktivitäten

Neben vielen Flügen in Lijak und Tolmin haben wir uns Ljubljana angeschaut. In Tolmin haben wir uns dank Hike & Fly die Auffahrt sowie die Startplatzgebühren erspart.

Deutschland

Dauer Aufenthalt: 11 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 474.25 SFr
Kosten pro Tag: ca. 43.10 SFr

Wie wir gelebt haben

Transport

In München haben wir das Auto ausserhalb der Umweltzone auf einem Gratisparkplatz abgestellt. Mangels Stadtrad haben wir uns zu Fuss bewegt.

Unterkunft

Eine Woche campierten wir auf dem Demmelhof. Zur Wiesen machten wir uns auf nach München und durften bei Diba und Bruno sowie eine Nacht bei Leo schlafen.

Essen und Trinken

Während dem Campen haben wir meistens selbst gekocht, in München haben wir uns auch einige Male auswärts verpflegt.

Aktivitäten

Wegen schlechtem Wetter war leider nichts mit Fliegen. Dafür haben wir uns auf dem Campingplatz so eingerichtet, dass wir viel texten konnten. In München haben wir einen Stadtbummel gemacht und waren obligaterweise einen Tag auf der Wiesen. Dirndl und Lederhosen haben wir uns nicht geleistet, dem Bier ist das Outfit egal 😉

Versicherungen

Wer sich gerne die Aufstellung der gesamten Versicherungskosten im Detail anschauen möchte, findet diese im Beitrag Versicherungen Roadtrip Europa.

Total Versicherungen: 708.25 SFr für die etwas mehr als 4 Monate (141 Tage) Roadtrip Europa = 150.60 SFr/Monat = ca. 5.02 SFr/Tag

Reisekosten Roadtrip Europa total

Laufende Kosten

Dauer Aufenthalt: 141 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: ca. 6380 SFr
Kosten pro Tag: ca. 45.25 SFr

Gesamttotal

Kosten inkl. Versicherungen exkl. Kosten für Ersatz von Ausrüstung: 7088.25 SFr
Kosten pro Tag: ca. 50.25 SFr

Bilanz

Unser Ziel war es, die laufenden Ausgaben einschliesslich unvorhergesehenem wie Laptopreparaturen, und Medikamente, auf ein Maximum von 50.- SFr pro Person und Tag zu beschränken. Mit dem Betrag von 45.25 haben wir dieses Ziel locker unterboten. Selbst wenn wir noch die Versicherungen dazurechnen, überstiegen wir mit 50.25 nur knapp unseren Wunschbetrag pro Person und Tag.

Wir profitierten klar davon, dass wir unser Auto auch als Camper nutzen konnten. Ein weiterer Punkt, der uns viel Geld sparte war, dass wir oft bei Freunden und Familie übernachten durften. Ein herzliches Dankeschön noch einmal an all unsere Gastgeber! Ohne euch wäre dieses knappe Budget nicht einzuhalten gewesen.
M-E-R-C-I.

Wer noch günstiger Reisen will als wir, kann dies erreichen in dem er:

  • Langsamer reist als wir, z.B. per Fahrrad oder Autostop.
  • Ausschliesslich selber kocht.
  • Keine eintrittspflichtigen Orte oder Veranstaltungen besucht.
  • Keine Bussen kassiert.
  • Immer wild Campiert, bei Freunden schläft oder via Couchsurfing einen Gastgeber findet.

Wie viel hat dich dein Roadtrip durch Europa gekostet? Welche Verkehrsmittel hast du genutzt und welche Erfahrungen damit gemacht? Schreib deine Abenteuer in einen Kommentar.

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Fahrkosten Roadtrip Europa – Wie teuer war die Fahrt wirklich

Reisen mit dem Auto. Welche „versteckten“ Kosten kommen da auf einen zu? Welche Tipps und Tricks gibt es, um die Kosten möglichst gering zu halten? Hier kommen unsere gebündelten Erfahrungen zu diesen und weiteren Fragen.

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Kosten für Auto

Wir haben uns für das Buy-Back Programm von Peugeot entschieden (auch andere Marken bieten solche Angebote an: z.B. Citroën und Renault. Einzig wirklich gewichtige Bedingung ist: Man darf nicht Bürger der EU sein. Unserem Schweizer Pass sei dank, konnten wir dieses Angebot also nutzen, obwohl wir auf europäischem Festland zu Hause sind. Für uns hatte dies einige Vorteile:

  • Wir erhielten einen Neuwagen. Wir versprachen uns davon einen Motor mit wenig Verbrauch sowie eine geringere Wahrscheinlichkeit für Pannen.
  • Die Versicherungen und eine Roadside Assistance waren im Preis inbegriffen. Ein rundum sorglos Paket also.
  • Unbegrenzte Kilometer
  • Wir konnten den Wagen in Barcelona abholen und in München zurückgeben.
  • Wir mussten nicht zig Anzeigen durchforsten, bevor wir den passenden Wagen fanden.
  • Wir mussten keinen neuen Käufer oder einen Standplatz für unseren Wagen finden.
  • Das Angebot war etwa halb so teuer wie ein regulärer Mietwagen für dieselbe Mietdauer.

Kosten für 127 Tage während der Hochsaison: 3305.- SFr

Kosten für Kraftstoff

Wir haben uns für die Dieselvariante entschieden, da der Verbrauch von Dieselmotoren im Vergleich zu ähnlich starken Benzinern geringer ausfällt und Diesel in Europa günstiger ist, als Benzin.

  • Distanz: 12017 km
  • Verbrauch total: 492.11 l
  • Verbrauch/100 km: 4.1 l

Kosten total: ca. 633.85 SFr (= 1.288 SFr/l)

Kosten für Mautstrassen und Vignetten

  • Spanien: 0.- SFr
  • Frankreich: 0.- SFr
  • Schweiz: 40.- SFr
  • Italien: 0.- SFr
  • Österreich: 28.50 SFr
  • Slowenien: 35.10 SFr
  • Deutschland: 0.- SFr

Kosten total: 103.60 SFr

Kosten für Sonstiges

  • Fussmatten/Sonnenschutz: ca. 20.- SFr
  • Staubsaugen: 4.40 SFr
  • Wäsche aussen: 13.- SFr
  • Parking: ca. 35.- SFr
  • Umweltmarke München: 5.50 SFr
  • Busse in Österreich: ca. 50.- SFr

Kosten total: 127.40 SFr

Gesamtkosten

Auto mit allem für 127 Tage und etwas mehr als 12000 km Strecke

  • Leasing inkl. Versicherungen: 3305.- SFr
  • Kraftstoff: 633.85 SFr
  • Maut/Vignetten: 103.60 SFr
  • Sonstiges: 127.40 SFr

Kosten Auto für Roadtrip: 4169.85 SFr

  • Pro Tag: 32.85 SFr
  • Pro Person & Tag: ca. 16.40 SFr

Fazit

Selbst wenn man für einen eigenen günstigen Occasion Wagen pro Kilometer nur 0.25 SFr rechnet, ergeben sich für die zurückgelegten 12017 km Kosten von 3004.25 SFr für Amortisation, Reparaturen, Reifen, Versicherung und Steuern. Addiert man die Variablen Kosten, die wir effektiv ausgegeben haben zu diesen Fixkosten, kommt man auf ein Total von 3869.10 SFr.

Laut TCS kostet ein durchschnittlicher Neuwagen pro km 0.73 SFr all inclusive , mit unseren 12017 km gerechnet, Ergibt sich ein Betrag von 8772.41 SFr.

Mit einem Total von 4169.85 SFr können wir sagen, dass uns die Lösung mit dem Leasing ca. 300 SFr mehr gekostet hat als ein eigener günstiger Occasion Wagen. Gehen wir vom Beispiel des TCS mit Neuwagen aus, haben wir sogar einiges an Kosten gespart.

Für kürzere Trips lohnt sich ein Vergleich mit klassischen Mietwagen.

Tipps und Tricks

  • 80-90 km/h statt 120-130 km/h fahren:
    Als Budget Reisender hat man normalerweise vor allem eines: Zeit. Nur Geld hat man nicht so viel. Wir haben getestet, wie viel unser Wagen auf 100 km verbraucht und es dauerte nicht lange, bis sich herausgestellt hat, dass wir mit 120 km/h auf der Autobahn, ca. 50% mehr Kraftstoff brauchten, als wenn wir mit 80-90 km/h fuhren. Auf unseren Verbrauch von 4.1 l/100 km würde das bedeuten, dass wir ca. 5-5.5 Liter im Mischverkehr verbraucht hätten. Bei einem Preis von 1.288 SFr/l hätte dies Mehrkosten von ca. 140-215.- SFr bedeutet.
  • Mautstrassen vermeiden:
    Google Maps und andere Navigations Apps wie Navmii verfügen über die praktische Funktion ‚Mautstrassen vermeiden‘. Vor allem in Frankreich und Italien spart diese Funktion eine ganze Stange Geld.
    Bsp: Schweizer Grenze – Dune de Pyla kostet 66.70 € Maut pro Weg = 133.40 € retour. (Die Fahrzeit verlängert sich von 7h13m auf 9h40m pro Weg.) Die Fahrzeiten ohne Mautstrassen wurden stets markant länger kalkuliert, in der Realität dauerten sie dann aber wesentlich weniger lang und manchmal waren wir sogar schneller als über Mautstrassen.
  • Keine Bussen einfangen:
    Lässt sich normalerweise problemlos vermeiden. Wir sind jedoch in Österreich eingangs Dorf in eine Radarfalle gefahren. Die Beschilderung war etwas verwirrend: Unter dem Ortsschild hing eine Tafel, die die Geschwindigkeit Ausserorts aufhob. In Österreich ist das so üblich und bedeutet, dass alle vorhergehenden Signalisationen jetzt aufgehoben sind und neu die Geschwindigkeit für Innerorts in Kraft tritt. 50 m später stand der Blitzer…
    Diese Website räumt mit Unklarheiten über Tempolimiten in Europa auf.
  • Nützliche Apps und Websiten:
    Navmii bietet dank Open Street Maps eine gratis Offline Alternative zu Navigation mit Google Maps
    Mobil Life ist eine App mit vielen Camperstellplätzen europaweit. Leider kein Offlinemodus
    Furgovw.org bietet eine gute Übersicht an Gratis Schlafplätzen in Europa. Sehr gut für Spanien geeignet, leider nur in Spanisch verfügbar. Für den Rest von Europa listet Mobil Life wesentlich mehr Standplätze.
    Autoroutes.fr berechnet die Mautkosten für deine Reise in Frankreich.
    Autostrade.it berechnet die Mautkosten für deine Reise in Italien.

Im Bericht Reisekosten für unseren Roadtrip durch Europa zeigen wir dir unsere gesamten Ausgaben für den viermonatigen Aufenthalt.


Hast du auch schon einen Roadtrip durch Europa gemacht? Mit welchem Auto bist du losgefahren? Findest du unsere Tipps hilfreich oder kennst noch weitere? Dann schreib einen Kommentar.

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O‘ zapft is – auf ans Oktoberfest

Unbewusst haben wir unseren Abflug nach Asien zeitlich genau so ab München gebucht, dass er mit dem Oktoberfest zusammen fiel. ‚Wenn wir schon mal da sind‘, sagten wir uns, ‚besuchen wir doch gleich mal die Wiesn‘. Doch was zieht man da an?

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Zeitgleich mit der Buchung unseres Autos für den Roadtrip durch Europa stellte sich für uns die Frage nach der Weiterreise nach Asien. Wann, ab welchem Flughafen und natürlich auch wo hin. Das Wann setzten wir auf einen Donnerstag etwa vier Monate nach Ankunft in Europa, einfach dann, wenn der Flug am günstigsten war. Das ‚ab wo‘ gestaltete sich schon etwas schwieriger. Eigentlich wollten wir ab Budapest fliegen, doch dort konnten wir den Wagen nicht zurück geben. Als wir dann auch noch herausfanden, dass die Buchung mit Hin- und Rückflug günstiger war als bloss One Way, fiel die Entscheidung schnell auf München, denn von da aus kommt man schnell und günstig wieder nach Bern.

Also München. Abflug: 24. September 2015. „Hey, dann ist Wiesn!“ schrieb unser Schweizer Kollege aus München, als wir ihm erzählten, wann und wo die Reise nach dem Roadtrip denn weitergehen sollte. „Komm, da fahren wir gleich zu viert hin und geniessen einige Tage Feststimmung“, kam gleich hinterher. Gut, da hatten wir also ein Rendez-Vous mitten in München und der Rücktransport aller Sachen, die wir nicht nach Asien mitnehmen wollten, war auch gleich organisiert. Eine feine runde Sache!

Die Kleiderfrage

Doch damit fing das Dilemma erst an: Dirndl und Lederhosen oder nicht? Bisher hatten wir nie wirklich mit dem Gedanken an den Besuch des original Oktoberfests gespielt. Zu weit entfernt, zu gering der Bezug. Doch wenn wir schon mal da sind… In meinem Kopf war die Verbindung von Dirndl, Lederhosen, Bier und Brezen gesetzt. Nur, woher bekommt man denn die Festkleidung zu einem erschwinglichen Preis? Aussehen sollte es auch noch gut. Online Handel fiel mangels Lieferadresse weg. Meine letzte Hoffnung lag bei den Läden in München.

Nach einem Bummel durch die Innenstadt Münchens zeigte sich bald: Das gewünschte Budget für die Verkleidung stimmte nicht mit den Preisschildern in den Läden überein. Etwas entmutig recherchierte ich dann im Internet, wie es denn so sei, ob man wirklich Dirndl und Lederhosen tragen muss, um überhaupt in den Festzelten Einlass zu erhalten. Schnell stellte sich heraus: Am ersten Oktoberfest im Jahr 1810 gab es das Dirndl noch gar nicht. Laut dem Bericht von Focus.de zu Thema, wurde es erst Ende des 19. Jahrhunderts erfunden und galt als billiges Arbeitsgewand für Mägde und Bäuerinnen. Zum Massenphänomen wurde es anscheinend erst vor etwa 15 Jahren. Uff, also kein Trachtenzwang am Oktoberfest!

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München war proppenvoll…

Die Sache mit den Festzelttischen

Guten Mutes zogen wir am Montag nach dem Anstich los. Das Wetter war uns gut gesinnt und wir konnten so lange es hell war draussen in den Biergärten der Zelte verweilen. Die Sorge, dass wir nach Einbruch der Dunkelheit keinen Platz in einem Zelt ergattern könnten, löste sich schnell in Luft auf: Die meisten Tische werden bis Open End reserviert. Da viele Besucher die Stärke des Wiesn Biers unterschätzen, verlassen sie dann aber vorzeitig ihre Bänke und machen für Gelegenheitsbesucher wie uns Platz. Es half sicherlich auch, dass wir nur zu zweit waren, mit einer grossen Gruppe einen leeren Tisch zu ergattern ist etwas schwieriger aber Wochentags auch machbar.

Im Paulaner Zelt gesellten wir uns schliesslich zu drei Italienern und zwei Polen. Später stiess noch ein Paar aus China zu uns. Gemeinsam feierten wir, bis das Zelt geschlossen wurde.

Und die Moral von der Geschicht‘: Das Bier fliesst in Massen die Kehle runter, ob in Dirndl und Lederhose oder nicht.


Warst du auch schon am Oktoberfest? Was hast du angezogen, wie bist du ins Zelt gekommen? Erzähl‘ uns dein Erlebnis in einem Kommentar.

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