Nach 2 Tagen im heissen und schwülen Miami entscheiden wir uns für einen tropischen Kurzurlaub auf den Florida Keys. Die Keys sind eine Ansammlung von flachen Inseln, die sich am südlichen Ende von Florida ins Meer erstrecken. Sie bestehen aus alten, abgestorbenen Korallenriffen, welche seit einer Absenkung des Meeresspiegels vor 100’000 Jahren aus dem Meer hervorragen. Keine Insel erhebt sich mehr als einige Meter aus dem Wasser.
Wegen dem tropischen Klima welches dort herrscht, werden sie allgemein als die Karibik Amerikas bezeichnet. Heute sind sie vor allem ein Tummelplatz für Sportfischer, Wassersportler und die Gutbetuchten. Ein Ferienhaus auf den Keys ist in etwa vergleichbar mit einem Chalet in St. Moritz. Wer möchte, kann sich auch eine ganze Insel kaufen. Ab 13 Millionen Dollar ist man dabei. Ein Ferienhaus mit Pool und Bootssteg ist dagegen mit einem Preis von 400’000 Dollar schon ein richtiges Schnäppchen.
Die meisten bewohnten Keys sind über den Overseas Highway verbunden.
So erreicht man nach knapp 4 Stunden Fahrzeit von Miami aus Key West. Die Teile der Fahrt welche über Brücken führen, sind ziemlich spektakulär, bieten sie doch eine gute Sicht über das türkisblaue, seichte Wasser und auf die vielen kleinen, dicht bewachsenen Inseln. Die Fahrt auf der Hauptstrasse durch die Inseln ist aber eher langweilig. Wir sehen nur Shops, die alle „Do not pay Key West prices“ anpreisen, oder dichte Palmenwälder und hohe Zäune, die die privaten Anwesen und teuren Feriensiedlungen vor neugierigen Blicken schützen. Das Ufer ist überall entweder dicht bewachsen, oder privat und umzäunt.
Auf Key West fahren wir erst zum Strand, wo der Wind leider aus der falschen Richtung weht. Wir lassen die Gleitschirme im Kofferraum und schlendern zu Fuss durch die Altstadt. Hier wird der Schein einer alten Kolonialstadt gewahrt. Die Gebäude sind gut erhalten und authentisch, aber die vielen Souvenirshops und die Massen an Touristen stören etwas das Bild.
Nach dem Sonnenuntergang, den wir vom Pier aus beobachten, laufen wir durch die leeren Strassen zurück zum Auto. Die Touristenströme sind alle schon wieder in Reisebusse verfrachtet und auf dem Weg nach Hause. So gefällt uns Key West schon viel besser!
Die Nacht verbringen wir auf einem Campingplatz auf dem Big Pine Key. Dies entspricht mehr unserem Budget als ein Hotel, schlägt aber auch schon mit 47$ zu Buche. Dafür liegt er direkt am Meer und alles ist sehr sauber und modern.
Am nächsten Tag besuchen wir den Bahia Honda State Park. Dieser rühmt sich damit, dass er einmal eine Goldmedaille für den schönsten Strand der USA gewonnen hat. Wir finden, der Strand lässt mit dem weissen Sand wirklich Karibikfeeling aufkommen. Dem kann auch das überall auf den Keys angeschwemmte, stinkende Seegras nicht viel entgegenwirken. Auch die Aussicht auf die halb zerfallene Eisenbahnbrücke gibt dem Strand einen besonderen Touch.
Den Nachmittag verbringen wir mit einem Schnorchelausflug. Normalerweise ginge man zu einem Weltberühmten Riff in der Nähe des Looe Key. Da dort aber die Sicht schlecht ist, weichen wir auf eine Alternative aus. Trotz angenehmen 25° C Wassertemperatur halten wir es nicht länger als 30 Minuten im Wasser aus. Dies reicht aber, um einmal um das Riff zu schwimmen. Wir können viele Fische, Quallen, Barrakudas und sogar einen Kugelfisch und einen Stachelrochen sehen. Die Viecher sind aber verdammt schnell und lassen sich ungerne ablichten.