Mendoza

Die Busfahrt von Santiago de Chile nach Mendoza in Argentinien führte uns einmal quer über die Anden, über den Paso de la Cumbre (3834m) und vorbei am höchsten Berg Südamerikas. Der Aconcagua ist 6962 Meter hoch und dominiert damit die Landschaft in einem Umkreis von 16‘536 Km.

An der Grenze hatten wir zwei Stunden Zeit das schöne Bergpanorama zu geniessen, bevor unser Gepäck aufs Genauste durchleuchtet wurde.

Nach der Ankunft quartierten wir uns im gemütlichen Hostel Savigliano ein, das ganz in der Nähe des Busbahnhofs, aber trotzdem nur einen kurzen Spaziergang vom Stadtzentrum entfernt ist. Hier gab es in den Dorms sogar Klimaanlage. Für uns war das auch nötig, fehlte auf dieser Seite der Anden doch die abkühlende Wirkung der Meeresbrise. Auch in der Nacht war es nie kälter als 25°C, dazu herrschte auch eine wahnsinnige Luftfeuchtigkeit. Unser Bier am Abend genossen wir mit den Füssen im Pool im Innenhof des Hostels, falls wir nicht vor einem Gewitter flüchten mussten.

Mendoza liegt mitten in der Weinregion Argentiniens und viele Touristen nehmen an Bike Touren inklusive Degustation in den umliegenden Bodegas teil. Wer mich kennt, weiss aber, dass Trinken und Fahrradfahren bei mir keine schönen Erinnerungen hervorruft. Den Aconcagua zu besteigen hätte uns sehr gereizt, alleine das Permit zur Besteigung kostet aber fast 1000 $ pro Person für Europäer. Deswegen verzichteten wir darauf und suchten Kontakt mit den lokalen Gleitschirmpiloten um den Hausberg Mendozas fliegerisch zu erkunden.

Der Cerro Arco liegt in einem Aussenquartier der Stadt. Nicht nur Tandemagenturen fliegen hier, beim Landeplatz hat sich der lokale Club ein Clubhaus in einer alten Bauruine eines Hotels eingerichtet, sogar mit Pingpongtisch und Bar mit Snacks. Für die Benützung der Infrastruktur inklusive Landeplatz wollen sie allerdings einen stolzen Betrag von 100 Pesos (ca. 10 CHF) pro Tag, oder aber 300 Pesos pro Monat, was uns schon eher vernünftig erscheint. Die Mitglieder des Clubs waren alle sehr freundlich und hilfsbereit und erklärten uns alle Besonderheiten des Fluggebiets, sowie potentielle Streckenflugmöglichkeiten. Auch hier galt das Credo: immer in der Nähe von Strassen fliegen um bei einem Absaufer in nützlicher Frist wieder nach Mendoza zu gelangen. Etwas entfernt vom Landeplatz aber auch am Fuss des Berges liegt ein Armenviertel von Mendoza. Hier seien schon mehrere Piloten nach einer Aussenlandung ausgeraubt worden. Es galt also beim Fliegen für uns immer die Höhe im Auge zu behalten, so dass wir sicher den Landeplatz erreichen konnten.

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