Liebling ich habe den Camper geschrumpft

Wir wussten, dass leben und reisen in Europa  teuer sein wird. Wie teuer, wurde uns erst bewusst, als wir uns vor Augen führten, was denn eine Nacht auf dem Campingplatz pro Person kostete. Lest hier die Geschichte, wie wir entdeckten, dass wir eigentlich einen Camper gemietet haben.

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Das… ist auch ein Camper!

Seit wir Barcelona verlassen hatten, schliefen wir ausschliesslich im Zelt. Entweder wild am Landeplatz oder auf einem Camping. Als wir in der Umgebung von Berga und Avià nach einem Campingplatz suchten wurden wir schnell fündig. Leider entsprach der Preis pro Nacht mit gegen 20.- € überhaupt nicht unserem Budget. Wir suchten danach auf furgovw.org nach einem Übernachtungsplatz für Campervans. Die Spielregeln für solche Übernachtungen sind einfach:

  • Es darf nicht nach Campieren aussehen
  • Kein Zelt aufschlagen, keine Stühle aufstellen…
  • Man muss nach 48 Stunden wieder weiterziehen

Auf dem Berg hinter Berga war auf der Karte von Furgovw ein Übernachtungsplatz eingetragen, der sogar über Wasser und eine Toilette verfügte. Oben angekommen, stellten wir fest, dass man hier auf keinen Fall ein Zelt hätte aufbauen können, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Es handelte sich nämlich um den Besucherparkplatz des Sanctuario. Nach einer kleinen Erkundungstour rund um das Sanctuario kochten wir gemütlich unser Abendessen.
Danach machten wir uns daran unser Auto zum Schlafwagen umzubauen. Die Vordersitze lassen sich recht weit nach hinten legen und bilden dadurch eine beinahe horizontale Fläche. Den Absatz zwischen Sitz und Rückenlehne polsterten wir mit Jacken aus. Unsere Duschtücher klemmten wir als Vorhang in den Fenstern ein. Zusammen mit Schlafsack und Kopfkissen fanden wir uns alsbald in einem kuscheligen Microcamper wieder. Bequemer als alle Nächte, die wir in Südamerikas Fernbussen verbracht haben war es allemal. Man kann jetzt behaupten, wir seien durchaus anspruchslos geworden. Für uns stellt sich diese Frage jedoch kaum und wenn wir seither vor der Wahl zwischen einer kalten Nacht im Zelt oder einer kuschel warmen Nacht im Auto standen, zogen wir immer das Auto vor.