Von Cusco fuhren wir mit dem Luxusbus von Civa, Excluciva, nach Ica. Kurz vor Ankunft in Ica meinte der eine Fahrer, er könne uns gut auch an der Kreuzung nach Paracas aussteigen lassen. ‚Super‘, dachten wir, ‚dann müssen wir da nur noch ein Taxi nehmen und schon sind wir am Ziel‘. In Ica teilte uns dann der zweite Fahrer mit, dass dieses Vorhaben unmöglich sei und er auf keinen Fall an der Kreuzung anhalten werde. So verließen wir Hals über Kopf der Bus und machten uns auf die Suche nach dem Regiobus, der nach Pisco fuhr und uns an der Kreuzung aussteigen lassen würde. Ein kleiner Spaziergang später sassen wir im Bus von Flores und düsten Richtung Paracas. An der Kreuzung stiegen wir aus und wurden sogleich von vielen Taxifahrern umschwärmt. Erst mal eine Cola, war unsere Antwort.
Nach dem Coci nahmen wir dann in aller Ruhe und nach kurzer Verhandlung das Taxi nach Paracas.
Ein Hostel zu finden war zu dieser Jahreszeit kein Problem. Paracas besteht hauptsächlich aus Restaurants und Hotels. Alle Häuser sehen relativ neu aus. Später erfuhren wir, dass vor sieben Jahren ein Tsunami das Küstendörfchen komplett zerstört hatte.
Da noch Nebensaison war, standen die meisten Hotels leer, was uns bei der Preisverhandlung in die Hände spielte. Schließlich fanden wir ein Zimmer für 30 Sol im Hostel Willy’s Backpacker.
Am nächsten Tag mieteten wir zwei rostige Fahrräder und fuhren mit unseren Gleitschirmen am Rücken ins Naturschutzgebiet von Paracas. Laut Paragliding Maps soll es dort an der Küste möglich sein zu soaren.
Die Fahrt war ziemlich anstrengend, da das Hinterland von Paracas ausschliesslich aus Wüste besteht. Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel und wir waren froh um jedes Lüftchen. Als wir an der Küste ankamen, waren die Bedingungen perfekt und wir schwangen uns sogleich in die Lüfte.
Tags darauf trafen wir uns mit Jose. Er ist der Besitzer des lokalen Tandem Unternehmens sowie einer Kite Schule und eines nobleren Restaurants im höchsten Gebäude von Paracas. Was ihm in dem Dorf sonst noch alles gehörte, wagten wir nicht weiter zu fragen. Jose schlug uns sofort vor, noch am selben Abend gemeinsam in den Park zu fahren, um etwas zu soaren. Der Wind war sehr stark und erlaubte bloss etwas weiter den Hang hinunter ein paar Aufzieher und Fliegen nur unter der Kante. Darüber waren unsere Schirme im Beschleuniger knapp schnell genug, um nicht rückwärts zu fliegen. Wir verabredeten uns mit Jose für den nächsten Tag für einen Morgenflug, bevor wir nach Lima fahren würden.
Tags darauf packten wir unsere sieben Sachen und warteten auf Jose, der uns von seinem Angestellten abholen liess.
Der Wind im Park an der Küste war erst sehr, sehr schwach. Wir verkürzten uns die Wartezeit mit etwas Groundhandling. Wie sich später herausstellte, war das fliegbare Windfenster nur von kurzer Dauer, danach wurde der Wind zu stark. Dies bekam dann auch Jose zu spüren, als er noch einen Tandem Flug machen wollte und beim Aufziehen des Schirms quer über den Startplatz geschleift wurde. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Alsbald machten wir uns auf den Weg nach Lima.