Gili Air – Kleines Inselparadies

Sich zurücklehnen, tief einatmen und das Leben im Paradies geniessen. Da ist man auf Gili Air genau am richtigen Ort. Die kleine Insel hat aber auch für Tauchbegeisterte eine Menge zu bieten. Wir haben uns gründlich umgesehen.

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Das laute dröhnen der Motoren erstarb als das kleine Schnellboot auf den Strand fuhr. Ein beherzter Sprung vom Bug auf den warmen Sand und wir waren da!
Die Gili Inseln sind eine kleine Inselgruppe westlich von Lombok. Gili Air liegt dem grossen Lombok am nächsten und hat als einzige Insel der Gilis Grundwasser. Dieses kommt von den Vulkanhängen Lomboks durch eine Gesteinsschicht unter dem Meer bis zu der Insel. Darum heisst sie auch Air (Air bedeutet in Wasser der lokalen Sprache Bahasa Indonesia)
Im Vergleich zu noch vor drei Jahren schienen die Preise sich zum Teil verfünffacht zu haben. Auch liegen die Bungalows alle nicht mehr wirklich am Strand. An den meisten Orten wurden Restaurants und Bars davor gebaut. Ein Hotel in unserem Kostenrahmen zu finden war denn auch etwas schwerer. Im Innern der Insel gibt es einige Hotelzimmer in unserer Preisklasse. Wir hatten aber Glück und fanden einen schönen Bambus Bungalow nur 150 Meter vom Strand entfernt. Dieser kostete 11 Euro pro Nacht inkl. Frühstück. Wie in vielen Hotels auf der Insel kam aus der Dusche aber nur Salzwasser. Wir gewöhnten uns recht schnell daran.
Das beste an Gili Air war, das die Insel komplett frei von Autos und Motorrollern ist. Im vergleich zu Kuta war das himmlisch für uns. Die Touristen wurden mit Pferdewagen zu ihren Hotels gebracht und bewegen sich zu Fuss oder auf dem Fahrrad fort. So waren die einzigen Geräusche die wir hörten das Rattern der Holzwagen und die Wellen die sich am Strand brachen.

Nur kein Stress

Was macht man auf so einem Inselparadies? Genau! Man schaltet einen Gang runter und lässt es sich so richtig gut gehen. Nach einem späten Frühstück bummelten wir die kurze Strecke zu einer der vielen Strandbars und machten es uns im Schatten der Liegen gemütlich bis wir endlich das Mittagessen bestellen konnten. Wenn es Nachmittags so richtig warm wurde dann sprangen wir ins Badewannenwarme Wasser und versuchten uns darin irgendwie abzukühlen. Stundenlang konnten wir Anfänger auf gemieteten Stand Up Paddle Boards beobachten, wie sie gegen die starke Strömung ankämpften und gnadenlos ans andere Ende der Insel gespült wurden. Viel Spass beim zurück laufen!
Erst wenn es gegen Abend langsam kühler wurde bewegten wir uns aus dem Schatten und erkundeten die Insel, bevor wir uns einen leckeren Fisch zum Abendessen gönnten. Man könnte locker in einem Tag um die gaze Insel herum laufen. Der Umfang beträgt lediglich 5 Kilometer. Wir taten es in kleineren Etappen, man will sich ja nicht zu seh anstrengen. Mal um den Sonnenuntergang aus einer anderen Perspektive zu sehen, ein anderes Mal auf der Suche nach einer der legendären Goa- oder Psy Trance Parties am Strand. Wir wandelten im stockdunkeln auf einem kleinen Pfad. Von weitem schon hörten wir die Musik und endlich sahen wir weit vorne auch ein Licht. Da war sie endlich. Direkt am Strand hatten sich etwa 50 Leute versammelt und waren am tanzen oder sassen im noch warmen Sand. Am Wasser zeigte ein Local seine Künste mit den Feuer Poi. Schnell waren wir wie alle anderen total verschwitzt zu der Musik am tanzen. Im Sand tanzt man natürlich Barfuss und als wir mitten in der Nacht aufbrechen wollten konnte Eliane ihre Havaianas partout nicht mehr finden. Nach einer längeren Suchaktion mit der Handy Taschenlampe konnte sie ihre Flip Flops am anderen Ende des Party Platzes finden. Jedenfalls waren wir uns in dem schummrigen Licht ziemlich sicher dass es ihre sind. Auch wenn die Insel klein ist, der Heimweg fühlte sich ziemlich lang an. Im Bungalow angekommen waren wir uns wenigstens sicher, dass sie die richtigen Schuhe abgestaubt hatte. Farbe und Grösse stimmten perfekt.
Auf einer unserer Entdeckungstouren sahen wir einen grossen Waran. Sogar von richtig Nahem. Wir wissen nicht wer den grösseren Schreck kriegte, wir oder der Waran. Er rannte aber definitiv schneller weg!
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Da war der Abstand schon wieder gross genug

Schnorcheln, Tauchen und Freediving auf Gili Air

Cindy ging an drei Tagen tauchen. Es gibt dutzende Tauchschulen auf Gili Air. Als sie uns vom klaren Wasser und den vielen beobachteten Meerestieren erzählte, wollten wir auch eine Blick unter Wasser werfen. An der Strassenecke mieteten wir Schnorchelausrüstung. Entgegen der Strömung liefen wir den Strand entlang und stiegen weiter oben ins Wasser. So konnten wir gemütlich mit der Strömung schwimmen und die Unterwasserwelt geniessen. Kurz vor unserem Ziel wechselte die Strömungsrichtung plötzlich. Da gab es kein Vorankommen mehr. Die letzten Meter mussten wir wieder zu Fuss dem Strand entlang laufen.
Irgendwie hatte ich schon immer mit dem Gedanken gespielt Tauchen zu lernen, aber hatte keine grosse Lust auf die ganze Materialschlacht. Gut dass es auf Gili Air 5 Freediving Schulen gibt. Das Apnoe Tauchen, wie diese Sportart genannt wird, ist eine sehr einfache Art die Welt unter Wasser kennen zu lernen. Es geht darum nur mit einem Atemzug und ohne Sauerstoffflasche am Rücken unterzutauchen. Ich war etwas skeptisch, konnte ich doch die Luft nur knapp eine Minute anhalten und mir nicht vorstellen so viel von der Unterwasserwelt zu sehen. Trotzdem meldete ich mich bei Freedive Flow im Oceans 5 Dive Resort zu einem Tageskurs an. Als ich am Morgen eintraf stellte ich fest, dass ich der Einzige Kursteinehmer war. Super, Einzelunterricht bringt viel mehr. Es erstes lernte ich, dass es verschiedene Arten von Freediving gibt. Während die einen an Riffen Fische beobachten, tauchen andere entlang von Seilen möglichst weit runter. Wieder andere versuchen möglichst grosse Strecken unter Wasser zurück zu legen. Manchen geht es auch nur darum möglichst lange die Luft anzuhalten. Profis schaffen 7 Minuten und mehr, während der Weltrekord über 11 Minuten beträgt. Für mich unvorstellbar!
Zweite Lektion: Auch Freediving ist eine Materialschlacht. Flossen, Taucherbrille, Schnorchel, Tauchuhr und ein spezieller Anzug. Das alles kann ganz schön ins Geld gehen.

Für mich waren diese Aspekte aber erst mal unwichtig. Zuerst musste ich im Pool die Technik lernen, die mir erlauben sollte die Luft länger anzuhalten. Dabei ist es extrem wichtig sich zu entspannen. Der Rest findet im Kopf statt. Der Körper gibt einem starke Signale zu Atmen. Die werden von uns als sehr unangenehm empfunden. Aber schon mit ein wenig Übung und Leitung von meinem kompetenten Tauchlehrer konnte ich meine persönlichen Bestzeiten bei jedem neuen Versuch schlagen. Ich war schon ziemlich stolz, als die Uhr am Ende 2 Minuten und 16 Sekunden anzeigte.

Am Nachmittag ging es mit dem Boot raus aufs Meer um das Gelernte in der Praxis anzuwenden. Das Wasser war sehr trüb. Den Boden konnten wir nicht sehen. Der Tauchlehrer verschwand für kurze Zeit, nur um bei seiner Rückkehr zu verkünden das Wasser sei „nur“ 36 Meter tief an dieser Stelle. Für mich spielte das keine Rolle. Im AIDA 1 Kurs, den ich belegte, durfte ich sowieso nur bis 10 Meter runter tauchen. Das war aber auch schon eine tolle Erfahrung. Im Wasser fühlte ich mich schwerelos. Von 10 Metern tiefe zur Oberfläche zu blicken und dann langsam wieder aufzutauchen war ein faszinierendes Gefühl. Eigentlich war ich mit Vorstellungen vom Rifftauchen mit vielen kleinen Fischen an diesen Kurs gegangen. Langsam begann ich aber zu verstehen, wo die eigentliche Faszination des Apnoe Tauchens liegt. Diese komplette Stille unter Wasser, wo man hören kann wie der Herzschlag sich verlangsamt, um den wertvollen Sauerstoff im Blut zu sparen. Die Entspannung vor, und die freudige Euphorie nach einem erfolgreichen Tauchgang. Auch mich hatte es gepackt!
Leider hatte ich in Gili Air nicht mehr Zeit um einen längeren Freediving Kurs zu besuchen. Ein Plan für war aber schnell ausgeheckt. In Phuket, wo wir im Februar sein würden, gibt es auch eine gute Freediving Schule!
Auf einer kleinen Insel einfach mal zurücklehnen ist schön und gut für eine gewisse Zeit, würde uns aber schnell langweilig. Es wäre schade, wenn man weissen Sandstrand und die Aussicht auf das türkisblaue Meer plötzlich nicht mehr zu schätzen wüsste weil es einfach alltäglich wird. Besser gefällt es und immer etwas Abwechslung zu haben und dafür alles mehr zu schätzen.

Wie geht es Dir? Könntest Du ewige Zeit am Strand Faulenzen? Oder brauchst Du auch Abwechslung wie wir?

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