Mit gemischten Gefühlen waren wir in Lima ins Flugzeug gestiegen. Ein erster Teil unserer Reise ging zu Ende, eigentlich gäbe es in Südamerika noch so viel zu entdecken. Locker hätten wir weitere 5 Monate dort verbringen können. In Barcelona jedoch reihte sich ein Highlight ans andere und liess uns keine Zeit für wehmütige Rückblicke; oder viel Schlaf!
Von Westen kommend überflog unsere Maschine von American Airlines die Stadt und drehte dann noch eine extra Runde über dem Meer um uns einen guten, ersten Eindruck zu verschaffen.
Nach der Landung waren wir dank dem komfortablen Aerobus schnell in der Stadt. Geri nahm uns in Empfang; wir durften uns freundlicherweise für einige Tage bei ihm und Ste auf dem Bettsofa einquartieren. In den darauffolgenden Tagen liesen wir uns von ihnen die besten Bars und Biere von Barcelona zeigen. Für die beiden war dies anstrengend, weil sie am Morgen jeweils zur Arbeit mussten, während wir nach dem Ausschlafen nur etwas ziellos durch die Stadt wanderten.
Übers Wochenende fuhren wir nach Organyá zum Fliegen. Organyá ist vor allem bei Akropiloten beliebt weil man im Talwind, der auf den Hang trifft leicht Höhe machen kann und so stundenlang mit genug Sicherheitshöhe trainieren kann. Unsere KEAs sind ja eigentlich nicht für Akro Manöver konzipiert, machten aber klaglos Spiralen, Wingover und Full Stalls mit. Die restliche Zeit nutzten wir für einen kleinen Streckenflug in einem Seitental. Stundenlang in relativ ruhiger Luft zu Fliegen; auch auf Strecke immer eine Strasse und ein Landefeld in Sicht; was für eine willkommene Abwechslung zu den oft sehr anspruchsvollen Flugbedingungen und Geländesituationen in Südamerika
Angenehmerweise fiel Moritz‘ 30. Geburtstag genau auf Christi Himmelfahrt. Freunde und Familie zuhause hatten alle ein langes Wochenende frei und weil sie die Besten sind, fanden erfreulich viele den Weg nach Barcelona um mit uns zu Feiern. Tahi hatte uns als Basis, über Airbnb, eine luxuriöse Wohnung mitten in der Stadt organisiert. Die Wohnung war perfekt für ausgedehnte Aperos vor dem richtigen Nachtessen; 16 Leute passten gut an den Tisch.
Wer mochte, ging tagsüber etwas die Stadt besichtigen; es gibt so viel zu sehen in Barcelona. Mehr Infos zu den Sehenswürdigkeiten folgen in einem späteren Post.
Den Freitagabend begannen wir in einer Tapas Bar. Mit 23 Leuten füllten wir das Obergeschoss. Schnell wurde es laut und ausgelassen, bis wir gegen Mitternacht gebeten wurden die Party woanders weiterzufeiern weil die Nachbarn alle schon reklamierten. Also machten wir uns auf zur Plaza Rejal und zur Rambla um die beste Party zu finden. Um Mitternacht ist allerdings noch nicht viel los in den Clubs. Zum Glück konnten wir als grosse Gruppe jede Tanzfläche füllen und die Party in Schwung bringen. Erst spät machten sich die letzten auf nach Hause. Es wird gemunkelt, dass einige sich in den frühen Morgenstunden noch zum Nacktbaden an den Strand aufmachten.
Waren die zwei bisherigen Abende vor allem wegen der guten Gesellschaft ein voller Erfolg, wartete der Samstag mit einem Partytechnischen Leckerbissen auf. In einem Innenhof im altertümlichen Poble Espanyol gelegen, bietet der Club La Terrazza eine einmalige Atmosphäre. Der Dancefloor liegt unter freiem Himmel und ist von Palmen gesäumt. Dazu coole elektro Musik und eine motivierte Menge. Was will man mehr? Mit grossen Schritten lief uns die Zeit in dieser Nacht davon.
Einige hatten ihren Rückflug für Sonntag Morgen früh gebucht. Nach der Rückkehr aus dem Club genossen wir alle zusammen ein gutes Frühstück und dann verabschiedeten wir uns voneinander. In den nächsten zwei Tagen mussten wir uns Schritt für Schritt von allen Besuchern verabschieden. Zum Glück dauert es nicht lange bis wir sie in der Schweiz wieder besuchen können.
In den darauf folgenden Tagen konnten wir unser mini Campingmobil abholen. Einen nigelnagelneuen Peugeot 208 den wir in den nächsten 4 Monaten von Barcelona nach München befördern werden. Natürlich mit möglichst vielen Umwegen durch die schönsten Fluggebiete. Erste Bedenken, dass all unser Gepäck nie und nimmer in diesem kleinen Wagen verstaut werden könne, bewarheiteten sich zum Glück nicht. Gut gepackt liess sich sogar alles im Kofferraum verstauen. Ein richtiges kleines Raumwunder. So konnte unser Europa Roadtrip losgehen.
Dies ist die überarbeitete Version unserer Weltreise Packliste. Sie wiederspiegelt unsere Erfahrungen von mehr als 16 Monaten Reise.
Wir haben sie schon alle gesehen. Vom Minimalisten, der nur mit Handgepäck reist, bis zum Lastesel, welcher seinen Rucksack mit fast 30 Kilogramm Gewicht durch den Torres del Paine Nationalpark schleppte. Wir befinden uns mit unserem Gepäck ziemlich in der Mitte dieser Extreme. Etwa 23 Kilogramm tragen wir mit uns herum. Das ist inklusive Gleitschirmausrüstung. Was sich alles so in unseren Rucksäcken befindet, haben wir hier zusammengefasst.
Kleidung
Wir haben fast alle unsere Trekkingkleider bei Bergfreunde.de* gekauft, die Preise waren unschlagbar. Momentan mit dem schwachen Euro ist es sogar noch lohnenswerter für Schweizer!
Verwende ich als Schlafanzug und zumWandern in extrem kalten Gebieten
Trainerhose
Für Flug- und Busreisen deutlich angenehmer als Jeans
Regenjacke und Regenhose
Allenfalls tut es auch ein Regenponcho
Daunenjacke
Erstaunlich wie es auch an den wärmsten Orten der Welt nach dem eindunkeln empfindlich kalt werden kann!
Schuhe
Wanderschuhe
Man kann auch am falschen Ort Gewicht einsparen! Wir hatten uns für leichte, knöchelhohe Wanderschuhe von Haglöfs mit GoreTex Membran entschieden. Diese waren leider den harten Anforderungen nicht gewachsen und lösten sich nach einigen Monaten in ihre Einzelteile auf. Die Membran wurde durch den Sand undicht, der immer durch die grossmaschigen Netze in die Schuhe eindrang. Die Netze bekamen Löcher. Die Sohle ist nach 6 Monaten Dauernutzung und 100ten von Kilometern Trekking durch. Das heisst nicht dass die Schuhe schlecht sind. Wir mochten sie sogar sehr. Sie sind einfach klar nicht den Anforderungen von Weltreisenden gewachsen. Wir werden uns auf alle Fälle etwas schwerere, dafür aber stabilere Wanderschuhe besorgen für unsere Weiterreise.
Sandalen oder Flipflops
Für den Strand und die teils sehr versifften Duschen in Hostels. Wir ziehen Sandalen vor, mit denen kann man auch mit dem schweren Rucksack einigermassen laufen. Wir haben uns für die Originals von Teva entschieden.
Turnschuhe / Stadtschuhe
Gehst du mit Flipflops oder Wanderschuhen durch die Stadt hast du schwarze Füsse und bist sofort als Tourist abgestempelt. Ausserdem brauchen wir die Turnschuhe zum Rennen. Natürlich schauen wir bei den Turnschuhen auch aufs Gewicht.
Manchmal sind öffentliche Toiletten echt eklig und wir Frauen müssen uns entweder mühsam über die Schüssel stellen, ohne sie zu berühren oder erst einmal das Klo putzen. In solchen Situationen war ich immer wieder froh, das kleine Pinkelrohr Pibella Travel dabei zu haben. Damit können auch wir Frauen im Stehen pinkeln. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das am Anfang schon, da man sich hemmt dem Wasser seinen Lauf zu lassen und befürchtet, dass etwas daneben laufen könnte. Richtig angewendet sind diese Befürchtungen unbegründet und Pibella wird zur sauberen Lösung für üble Toiletten.
Baby Feuchttücher
Oft auch liebevoll Tussitücher genannt. Feuchttücher kann man immer und überall brauchen. Ist gerade kein Wasser zum Händewaschen in der Nähe, Tussituch. Den ganzen Tag gewandert und keine Dusche verfügbar, kein Bach oder See in der Nähe, Tussituch. Klebt etwas Harz auf dem Zeltboden, Tussituch. Mal wieder auf der Wanderung weichen Käse mit dem Messer geschnitten und die Klinge schön versaut, Tussituch.
Wir haben uns für Baby Feuchttücher entschieden, da man die in bisher allen Ländern kaufen konnte, weil sie schön weich sind, weil sie fast nicht parfümiert sind, oft sogar für sehr sensible Haut geeignet sind und weil sie das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten.
Sonnencreme
Hier lohnt es sich etwas mehr zu bezahlen für guten Schutz. Schliesslich ist man oft den ganzen Tag an der Sonne.
Lush bietet alles in Seifenform an. Schampoo, Conditioner und Körperseifen. Nie wieder wird uns ein Flüssigschampoo im Rucksack auslaufen. Dazu kommt, dass die Seifen leicht sind und ewig halten. Lush bietet auch passende Blechdosen zur Aufbewahrung.
Medikamente
Am bessten solltest Du dich beraten lassen welche Medikamente in deine Reiseapotheke gehören. Das wäre auch der richtige Moment für eine Beratung betreffend der empfohlenen Impfungen für die bereiste Region. Immer dabei sind Kohletabletten gegen Durchfall und etwas gegen Kopfschmerzen, Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide und einige andere Kleinigkeiten wie Nagelknipser etc.
Elektronik
Um uns das Laden der Elektronik zu erleichtern, achteten wir darauf, dass alles über eine USB Lademöglichkeit verfügt. Der Laptop ist eine Ausnahme. Wer aber kürzer reist oder weniger schreibt als wir, könnte sich auch mit einem Tablet zufrieden geben und so wären wirklich alle Geräte über USB zu laden.
Günstiges Android Phone von Wiko mit 2 SIM Slots für eine lokale SIM und unsere schweizer SIM gleichzeitig. Natürlich ohne SIM lock! Mittlerweile gibt es viele verschiedene Angebote.
Nachdem wir bei der Systemkamera trotzdem immer nur mit dem Standard Objektiv fotografiert haben entschieden wir uns für eine noch kleinere Profi Kompaktkamera. Mit ihrem grossen Sensor steht sie unserem vorderen Modell in nichts nach!
Systemkamera mit grossem Sensor und kompaktem Zoomobjektiv im Kit. Dazu recht erschwinglich und Lademöglichkeit über micro USB. Die Kamera hat sich sehr bewährt und die Fotos sind toll. Einzig das Objektiv fährt nicht immer sauber aus, weil ziemlich viel Sandkörner eingedrungen sind. Dies wäre allerdings wahrscheinlich mit den meisten Objektiven passiert.
Die kleine, leichte Hero 5 Session reicht für alles was wir brauchen und ist günstiger als die grossen Brüder!
Leider gibt es die Session in den neuen Versionen nicht mehr. Dafür aber verbessete Bildqualität und viele neue Funktionen!
Wir haben viel zu viel Zubehör und Befestigungen für die GoPros dabei. Überlege vor der Reise gut, was Du brauchst und probiere aus, wie alles funktioniert. Wir benützen hauptsächlich die Fotostange und die Bein- sowie Helmhalterungen.
Bietet uns die Sicherheit, die wir beim Fliegen in abgelegenen Regionen brauchen. Über Iridium wird alle 10 Minuten ein Trackpoint gesendet. Bietet auch eine SOS Funktion inklusive Such- und Rettungsversicherung. Der Vorteil des InReach gegenüber dem billigeren SPOT Messenger besteht darin, dass das Iridium Netz des InReach auch in Südlichen Regionen wie Patagonien funktioniert im Gegensatz zum SPOT. Ausserdem können wir uns über die InReach Geräte gegenseitig SMS senden, falls wir an verschiedenen Orten landen und keinen Handyempfang haben.
Für uns unverzichtbar auf Reisen. Statt dicke Reiseführer und Romane schleppen, haben wir nur den kleinen E-Reader dabei mit so vielen Büchern, wie wir wollen. Der neue Kindle Paperwite von Eli hat sogar ein beleuchtetes Display, was das Lesen in der Nacht auf langen Busfahrten sehr erleichtert.
Auf längeren Trekkings ohne Lademöglichkeiten die einzige Möglichkeit für volle Kamera- und GPS Akkus. Die ~20Wh (6Ah bei 3.3V) reichen um mindestens 2 Geräte voll zu Laden, oft sogar 3.
Die Solarzelle hat sich für uns nicht gelohnt zum mitnehmen. Wir haben sie erst 2 Mal benützt, sonst hat der USB Akku auch bei einer 8-Tages-Wanderung gereicht. Allerdings verwenden wir unsere Telefone nicht beim Wandern. Wer damit Fotos schiesst oder es als GPS benützt, muss damit rechnen das Telefon einmal am Tag aufzuladen. Die 3 Watt reichen bei voller Sonneneinstrahlung ein Mobiltelefon in ca. 3 Stunden vollzuladen, bei Bewölkung wäre die grössere Solazelle mit 5W besser, aber halt auch schwerer zum mitschleppen.
EDIT: In Europa, unterwegs mit dem Auto, haben wir die Solarzelle täglich verwendet, weil wir oft wild campiert haben. Da gab es keine Steckdose weit und breit und die Autobatterie wird extrem schnell leer, wenn man die Geräte täglich laden muss und nicht weit fährt.
Dieser Adapter besetzt nur eine Steckdose und bietet 6 USB Ausgänge zum Laden von Gadgets. Perfekt in Hostels und anderen Orten wo Steckdosen knapp sind und Du deine Sachen nicht ewig unbeaufsichtigt rumliegen lassen willst. Ich habe damals einen billigen auf Ebay ersteigert, aber mittlerweile sind die Testsieger von Anker auf Amazon zu sehr günstigen Preisen zu haben!
USB Kabel (viel zu viele)
Hier würden logischerweise 6 Kabel reichen. Irgendwie haben wir aber einige mehr dabei.
Wir haben uns ein günstiges, leichtes Ultrabook von ASUS gekauft. Wichtig war, dass man damit die Videos der GoPro abspielen kann und der Bildschirm gut genug ist, um Fotos zu sortieren und zu bearbeiten. Ausserdem besitzt er eine grosse Festplatte für die Unmengen von Fotos, die wir gemacht haben. Wir haben leider wahrscheinlich ein Montagsmodell erhalten, welches wir schon 3 Mal zur Reparatur bringen mussten. Leider war ein Garantieanspruch in Südamerika nicht möglich. Dies ist sehr anstrengend wenn man Berichte schreiben sollte.
Unglaublich praktisch für Hostels, Busreisen und Camping. Für Minimalisten reicht auch eine Taschenlampen App fürs Telefon, aber dann ist der Akku schnell leer!
Datensicherung
Wir laden unsere besten Fotos jeweils in ein online Album (Flickr, Picasa) und die Fotos sind immer auf der Kamera und dem Laptop gespeichert. So verringern wir die Gefahr eines Verlustes der Ferienbilder, falls uns ein Gerät verloren geht. Alternativ würde sich eine externe Festplatte oder ein grosser Memorystick für Sicherungskopien anbieten. Dann einfach immer getrennt vom Laptop aufbewahren und transportieren.
Der perfekte Schirm für Gleitschirmreisen. Leicht aber doch stabil mit viel Sicherheitsreserven. Gute Gleitleistung und Geschwindigkeit, was gerade bei Starkwind hilft.
2.3 Kg Luxus. Sitzbrett und Retterfach. In der Rückentasche hat das Rucksackgestell und noch ca. 35L Gepäck knapp Platz. Der Daypack wir vor dem Bauch zwischen die Karabiner geklemmt. Stundenlange Flüge mit viel Gepäck sind so kein Problem.
Vario, weltweite Lufträume und Trackaufzeichnung, alles in einem kompakten und leichten Gerät.
Funkgerät
In vielen Regionen fliegen alle Piloten mit Funkgeräten. Leider sind die Frequenzbänder nicht überall gleich! Während in Südamerika 2m Funkgeräte schon fast Pflicht sind, darf man diese in Europa und Australien nicht verwenden. Auch die PMR Frequenzen sind nur in Europa zugelassen. In den USA ist die Verwendung dieser Frequenzen verboten. Am besten wäre es, ein Funkgerät zu finden, welches vrschiedene Frequenzbänder abdeckt. Der Besitz (nicht nur die Verwendung!) dieser ist dann aber in vielen Ländern nicht erlaubt.
Die Warms hängen an den Bremsgriffen und schützen unsere Hände auch bei langen Flügen in grosser Höhe vor der Kälte.
Buff
Diese multifunktionellen Stoffschläuche* gibt es in allen Farben und Mustern. Sie dienen uns als Halstuch, Kopfschutz, Gesichtsschutz vor der Sonne beim Fliegen und noch viel mehr.
Ersatzleinen, Leinenschlösser und Klebepatches, um kleine Löcher zu reparieren. Dazu gibts ein leichtes, vielseitiges Multitool.
Duct Tape
Oder Gaffa Tape. Egal wie es heisst. Man kann damit wirklich vieles kurzzeitig reparieren. Damit wir nicht die grosse Rolle mitschleppen müssen, haben wir einige Meter abgerollt und auf ein kleines Kartonrohr aufgewickelt.
Schnellpacksack
In Iquique hat Eli einen Schnellpacksack aus einem ausgedienten Gleitschirm gebastelt. Der hat uns an starkwindigen Landplätzen oft geholfen. Es passen unsere beiden kompletten Ausrüstungen rein.
Hängematte
Es blieb vom ausgedienten Gleitschirm noch genug Stoff für eine Hängematte übrig.
Notfallapotheke
Sollte jeder Pilot dabei haben! Pflaster, Pinzette, Verbände und Desinfektionsmittel, Schere, Wasserentkeimungsmittel und Gummihandschuhe.
Rucksacksystem
Über das Tragesystem für unser ganzes Gepäck haben wir uns vor der Reise am meisten Gedanken gemacht. Es sollte einerseits erlauben während dem Transit alles Gepäck bequem am Rücken zu tragen, aber auch nur die Flugausrüstung oder die Ausrüstung für mehrtägige Trekkings sollte angenehm zu tragen sein. Dazu brauchten wir auch noch einen kleinen Rucksack als Daypack und Handgepäck. Die Lösung fanden wir nach einigem Suchen in dem sehr flexiblen Rucksackgestell EPIC von ULA. Eigentlich für Packrafting Expeditionen entwickelt, lassen sich darin Drybags verschiedener Grössen einspannen. Dazu haben wir 2 Drybags von Exped. Einen mit 50L Inhalt für die Gleitschirmausrüstung und einen mit 40L für das restliche Gepäck. Diese können nun beide oder einzeln in das Gestell eingespannt werden. So haben wir einen 40L, 50L oder 90L Rucksack, der immer perfekt sitzt. Um Ordnung in den Drybags zu haben, verwenden wir leichte Packcubes von Eagle Creek und Zippack ultralight von Exped. Um das ganze vor der oft ziemlich groben Behandlung durch Angestellte von Busunternehmen zu schützen, leisteten wir uns einen grossen Cargobag von Bach*. Dies empfehlen wir für alle Arten von Rucksäcken. So sieht auch niemand auf den ersten Blick, dass Du einen Gleitschirm dabei hast.
Als Daypack und Handgepäck verwenden wir einen wasserdichten Cloudburst 15 von Exped.
Die Venus wiegt mit Footprint keine 2.5 kg und bietet uns dank der zwei grossen Absiden auch genug Platz für die grossen Rucksäcke. Ausserdem hat sie in vielen Situationen bewiesen, dass sie Sturmfest ist.
Schlafsack Cuddly vom Sportxx
Der Cuddly ist ein günstiger, 500g leichter Daunenschlafsack. Die Komforttemperatur geht aber nur bis 12°C. Wenn es kälter wird, helfen uns die Seidenschlafsäcke und Rettungsdecken warm zu haben.
Um Gewicht zu sparen habe ich ein Nackenstützkissen aus Schaumstoff von Ikea mit dem Brotmesser halbiert. Es lässt sich nun sehr klein zusammen rollen.
Das ganze Set wiegt nur 160 Gramm und lässt einen auf einfache und saubere Weise Wasser kochen für Tee, Keffee oder Fertignudeln. Alternativ kann man sich einen Alkoholkocher auch selbst bauen aus einer Bierdose.
Protipp: Informiert euch zuerst wo und unter welchem Namen man in eurem Zielland Brennspiritus kaufen kann.
Protipp 2: Im Torres del Paine sehen es die Parkwächter nicht gerne, wenn man mit Alkoholkochern kocht. Deshalb ist es auch extrem schwierig in Puerto Natales Brennspiritus zu erhalten. Lasst euch ja NICHT Benzina Blanca verkaufen. Das russt ganz schlimm und brennt viel stärker als Spiritus.
Auch wenn das Wasser gut schmeckt und klar ist, desinfizieren wir es zur Sicherheit vor dem Trinken. Der Steripen ist hier extrem praktisch. Seine Lampe tötet mit UV Licht alle Bakterien und Viren innerhalb kürzester Zeit ab. Die Batterien mussten wir noch nie wechseln! Falls der Steripen mal seinen Dienst versagt, haben wir einige Micropur classic Wasserentkeimungstabletten von Katadyn dabei*.
Wertsachen
Wasserdichter Beutel
Pass, Fremdwährungen, Kreditkarten und Versicherungsdokumente bewahren wir in einer wasserdichten Dokumententasche von Exped auf.
Pass & Identitätskarte
Wir lassen den Pass wenn immer möglich im Hotel/Hostel. Dafür tragen wir eine Kopie des Dokuments auf uns um und ausweisen zu können.
[wpanchor id=“kreditkarten“]
Kreditkarte von der DKB
Die Deutsche Kreditbank bietet auch für Schweizer Konten an. Die Kontoführung ist kostenfrei und Bargeldbezüge mit der Karte sind auch gratis. Dazu werden einem sogar die Gebühren zurückerstattet, welche an fremden Automaten im Ausland manchmal anfallen. Allerdings sind die Gebühren für das Bezahlen in Fremdwährungen eher hoch, also verwenden wir die Karte nur zum Bargelbezug. Da man an vielen Orten mit der Maestro Karte Bargeld beziehen kann, haben wir die Kreditkarten sehr selten verwendet. Trotzdem ist es gut eine Notlösung dabei zu haben.
Ohne Jahresgebühr und moderate Fremdwährungsgebühren beim bezahlen. Für Bargeldbezüge jedoch ungeeignet, da immer eine Gebühr von mindestens 10 CHF pro Bezug berechnet werden.
Maestro Karte Valiant
Wir haben bei der Valiant ein Lila Set Angebot. Da bezahlen wir jeden Monat eine Gebühr von 8 CHF aber dafür erhalten wir Maestro, Kreditkarte, Kontoführung und kostenlose Bargeldbezüge im Ausland mit der Maestro. Dies lohnt sich natürlich für uns sehr. Die Kreditkarten haben wir nur für den Notfall dabei. Neu bietet die Valiant auch eine e-Banking App an. Zahlungen lassen sich so sehr unaufwändig erledigen und der Kontostand kann jederzeit im Auge behalten werden.
Wir tragen für Notfälle immer einige Noten US Dollar und Euro mit uns rum. Die kann man überall auf der Welt brauchen.
Sonstiges
Sonnenbrille
Sonnenhut
Aufblasbares Nackenkissen
Kein steifer Nacken nach dem Schlafen im Bus oder Flugzeug.
Augenmaske
Super bei langen Bus- oder Flugreisen, oder in Hostels wo man die Fenster nicht abdunkeln kann.
Ohrenstöpsel
Wir haben uns gute Gehörschutzstöpsel* von Alpine mit Filtern gekauft, weil wir sie beim Schlafen wie auch in der Disco tragen. Lautstärkebeschränkungen für Musik werden in den meisten Ländern nicht so ernst genommen, wie bei uns.
Nähset
Zahlenschloss
Um unsere Rucksäcke abzuschliessen oder für Locker in Hostels
Einige Dinge wie Zelt, Kocher, Schnellpacksack, Hängematte, Reparaturset und Nähset brauchen wir natürlich nur einmal und verteilen das Gewicht auf unsere beiden Rucksäcke. Ein Alleinreisender müsste diese Dinge alle selbst tragen und hätte dadurch mehr Gewicht dabei. Allerdings besteht bei uns auch noch Potential zur Gewichtseinsparung!
Wie sind Eure Packgewohnheiten. Nehmt Ihr immer nur das Minimum mit oder seid Ihr chronische Überpacker? Habt Ihr Fragen oder Anregungen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! Wir sind gespannt auf Eure Meinung.
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*Manche der Links in diesem Bericht sind Affiliate Links. Wenn Ihr darüber etwas bestellt, erhalten wir einen Umsatzbeteiligung. Für euch sind die Preise die gleichen. Wie immer empfehlen wir natürlich nur Artikel, die wir selber verwenden und wo wir 100% dahinter stehen.
„Wow, ihr müsst sicher richtig viel Kohle haben, wenn ihr so lange reisen könnt.“ Dieser Reaktion sind wir in letzter Zeit oft begegnet. Wir erklären dann immer gerne, dass es einen grossen Unterschied darstellt, ob man drei Wochen Ferien im Ausland macht oder als Langzeittraveller unterwegs ist. Schon alleine die Kosten für einen Flug fallen weniger ins Gewicht, wenn man den Betrag durch mehrere Monate aufteilen kann. Hinzu kommt, dass wir zu Hause keine Fixkosten wie Miete mehr bezahlen müssen, da wir unsere Wohnung aufgelöst haben und die verbleibenden Sachen freundlicherweise bei Freunden und Familie unterstellen durften. Unser Ziel war es nicht mit dem möglichen Minimum zu reisen sondern wir wollten uns auch die eine oder andere touristische Aktivität leisten können.
Wir zeigen euch im Folgenden gerne auf, wie viel uns unser fünfeinhalbmonatiger Aufenthalt in Südamerika gekostet hat. Die Reise ist danach nicht fertig, also werden wir hier nach jeder abgeschlossenen Etappe wieder Bilanz ziehen.
Genug der Einleitung, hier kommen die nackten Fakten.
Alle Ausgaben werden pro Person angegeben.
Kosten vor der Reise
Einmalkosten
Ausrüstung inkl. Laptop, Kamera, Kleider, usw: ca. 1850.- SFr
Impfungen, Medis inkl. Beratung im Tropeninstitut: ca. 200.- SFr
Total: 2050.- SFr
Versicherungen
Abgeschlossen für 14 Monate
Hanse Merkur Reiseversicherung*:
Reise-Krankenversicherung ohne Selbstbehalt (inkl. USA/Kanada): 1028.- SFr = ca. 73.50 SFr/Monat
Notfall-Versicherung Reise-Unfallversicherung (inkl. Diebstahl): 262.- SFr = ca. 18.70 SFr/Monat
Zwischentotal: 1290.- SFr für 14 Monate = 92.20 SFr/Monat
Total Versicherungen: 907.50 SFr für die 5 Monate* Südamerika = 181.50 SFr/Monat = ca. 5.45 SFr/Tag
*für den halben Monat November waren wir noch bei unseren alten Versicherungen versichert, deshalb beginnt die Rechnung für die Versicherungen erst am 1. des Folgemonats.
Flug
Multistopp-Flug mit American Airlines: 1060.90 SFr = ca. 6.35 SFr/ Tag Aufenthalt
(Hinflug: Zürich-Buenos Aires via New York und Miami. Stopp-Over in Miami um 9 Tage verlängert.
Rückflug: Lima-Barcelona)
Laufende Kosten
Argentinien
Dauer Aufenthalt: 52 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 1724.10 SFr
Kosten pro Tag: ca.33.15 SFr
Wie wir gelebt haben
Wir haben sehr lange Busfahrten gemacht, meistens >15 Stunden. Diese waren relativ teuer aber immer noch günstiger als Fliegen. Die Busse sind sehr bequem.
Wir haben versucht ausschliesslich von den in Amerika und Chile abgehobenen Dollar zu leben und vom Wechselkurs auf dem Schwarzmarkt zu profitieren. Dies ergab einen um etwa 50% besseren Kurs.
Übernachtet haben wir entweder in Hostels, meist im Mehrbettzimmer, oder auf einem Campingplatz. Über Neujahr durften wir bei Bekannten übernachten.
Wir haben mehrheitlich selbst gekocht, sind aber auch ab und zu auswärts Essen gegangen.
In Puerto Madryn haben wir einen geführten Ausflug gemacht. Ansonsten sind wir vorwiegend gewandert oder mit dem Gleitschirm fliegen gegangen.
Reisekosten Chile
Dauer Aufenthalt: 48 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 1457.90 SFr
Kosten pro Tag: ca. 30.40 SFr
Wie wir gelebt haben
Die Busfahrten in Chile waren nicht ganz so lange, wie in Argentinien und daher auch günstiger.
Übernachtet haben wir entweder in Hostels, meist im Mehrbettzimmer, oder auf Campingplätzen. In Santiago durften wir bei Bekannten übernachten.
Wir haben fast ausschliesslich selbst gekocht, auswärts Essen waren wir nur einige Male.
Ganz im Süden Chiles sind wir während acht Tagen durch den Torres del Paine Nationalpark gewandert. Dies hat unsere Reisekasse recht geschont, da wir das Essen vorgängig eingekauft hatten und unsere Campingausrüstung eh dabei hatten. In Pucon haben wir mit einer geführten Tour den Vulkan Villarica bestiegen. Ansonsten sind wir vorwiegend gewandert oder mit dem Gleitschirm fliegen gegangen.
Reisekosten Bolivien
Dauer Aufenthalt: 30 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 1012.70 SFr
Kosten pro Tag: 33.75 SFr
Wie wir gelebt haben
Wir haben alle Strecken mit dem Bus oder Minivan zurückgelegt. Die Fahrten dauerten zwischen 4 und >20 Stunden. Die Fahrtpreise waren sehr günstig, wir haben aber nicht immer die billigste Gesellschaft genommen. Die Busse waren manchmal top und manchmal der reinste Horror.
Übernachtet haben wir ausser auf geführten Touren in Hostels, oft im Mehrbettzimmer. Manchmal haben wir uns auch ein Doppelzimmer in einem Hostel gegönnt, der Preisunterschied zum Dorm war nur gering.
Das Essen in Restaurants und an Strassenständen war so günstig, dass wir etwa zur Hälfte auswärts gegessen und selber gekocht haben.
Wir haben verhältismässig viele geführte Touren und Ausflüge mitgemacht: Salar de Uyuni, Serere Reservat im Amazonasbecken, Maragua Krater, Torotoro Nationalpark. Verglichen mit anderen Ländern sind die Touren in Bolivien, die Dschungelexpeditionen im Besonderen, sehr günstig. Dies führte dazu, dass uns Bolivien gemessen an den sonstigen Lebenskosten teurer gekommen ist, als andere Länder. Fliegen waren wir nur ein paar Mal, da das Wetter nicht immer mitspielte.
Reisekosten Peru
Dauer Aufenthalt: 37 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 797.30 SFr
Kosten pro Tag: 21.55 SFr
Wie wir gelebt haben
Nachdem wir viele Schauergeschichten über das Busfahren (und vor allem Unfälle) in Peru gehört hatten, entschieden wir uns auf den langen Übernachtfahrten für die Luxusbusse von Exclusiva der Gesellschaft CIVA. Die restlichen Fahrten haben wir mit den günstigsten Gesellschaften oder Minivans zurückgelegt.
Übernachtet haben wir in Hostels, oft im Mehrbettzimmer. Manchmal haben wir uns auch ein Doppelzimmer in einem Hostel gegönnt, der Preisunterschied zum Dorm war nur gering. Eine Übernachtung im Luxushotel in Cusco hat Eli von ihrer Schwester zum Geburtstag geschenkt erhalten.
Das Essen in Restaurants und an Strassenständen war so günstig, dass wir etwa zur Hälfte auswärts gegessen und selber gekocht haben.
Wir haben keine geführten Touren gemcht, da diese verhältnismässig teuer waren. Die meisten Touristenattraktionen lassen sich auch ungeführt besuchen.
Während zehn Tagen sind wir von Cachora nach Machu Picchu getrekkt. Da wir das meiste Essen bereits vor dem Trek eingekauft hatten, wurde dieser Teil des Aufenthalts zum super spar Erlebnis. Die Ausflüge zum Colca Canyon und ins Naturschutzgebiet von Paracas, haben wir auf eigene Faust unternommen. Wo wir konnten, sind wir fliegen gegangen, auch wenn das Wetter in dieser Hinsicht manchmal miesepetrig war.
Wir haben beide ein paar neue Turnschuhe gekauft und die Startgebühren von 45.- SFr für den Wings for Live World Run bezahlt, sowie eine Laptopreparatur im Wert von 60 SFr.
Reisekosten Südamerika total
Laufende Kosten
Dauer Aufenthalt: 167 Tage
Kosten für Aufenthaltsdauer: 4992 SFr
Kosten pro Tag: 29.90 SFr
Gesamttotal
Kosten inkl. Versicherungen und Flug exkl. Einmalkosten für Ausrüstung vor der Reise: 6960.40 SFr
Kosten pro Tag: ca. 41.70 SFr
Bilanz
Unser Ziel war es, die laufenden Ausgaben einschliesslich unvorhergesehenem wie Laptopreparaturen, Antibiotika, Fussgelenkstütze und ersetzen von kaputten Sachen, auf ein Maximum von 30.- SFr pro Person und Tag zu beschränken. Und wir haben es geschafft! Zugegeben, wir haben in Peru sehr von den tiefen Lebenshaltungskosten profitiert und dadurch die Mehrausgaben in den anderen Ländern ausgleichen können. Mit den etwas mehr als 40.- SFr pro Person und Tag inklusive Versicherungen und Flug sind wir auch sehr zufrieden.
Wer noch günstiger Reisen will als wir, kann dies erreichen in dem er:
Langsamer reist als wir, z.B. per Fahrrad oder Autostop, wobei vor allem bei letzterem Vorsicht geboten ist.
Ausschliesslich selber kocht.
Keine geführten Touren mitmacht oder eintrittspflichtige Orte besucht.
Von der Notfall-Versicherung Reise-Unfallversicherung (inkl. Diebstahl) für 262.- SFr haben wir im Übrigen bereits profitiert. Eli wurde in Valparaiso die Handtasche mit Kamera, Handy und Korrekturbrille gestohlen. Die Versicherung hat den Zeitwert der Verlustsachen nach Einreichen aller nötigen Unterlagen ohne weitere Einwände beglichen.
Wie am Anfang beschrieben, haben wir uns für diese Südamerika Reise vorgenommen das Maximum an Erlebnissen und Annehmlichkeiten mit dem Minimum an Kosten herauszuholen. Rückblickend können wir sagen, dass uns das aus unserer Sicht definitiv gelungen ist!
Wie viel hat dich dein Reisetraum gekostet? Welche Versicherungen hast du gehabt und welche Erfahrungen damit gemacht? Schreibe uns deine Antworten und Tipps in die Kommentare!
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Mit dem günstigen Bus von Soyuz von Paracas kommend, erreichten wir Lima abends im Dunkeln. Während die teuren Touristenbusse im Reichenviertel Miraflores anhalten, sind die Terminals der günstigen Busgesellschaften alle im Stadtteil La Victoria. Ein Quartier das von Reiseführern als eines der gefährlichsten Limas beschrieben wird. Direkt auf dem Gelände des Terminals nahmen wir uns ein Taxi das einigermassen offiziell aussah und liessen uns nach Miraflores fahren. Im Internet hatten wir vorher abgecheckt wo sich günstige Hostels finden lassen, aber die Preise dort schienen sich über Nacht vervielfacht zu haben. Um die Ecke fanden wir dann doch noch ein akzeptables Bett im Dorm für 25 Soles (9 US$).
Martin hatte schon einige Leute kennengelernt beim Startplatz von Miraflores mit denen wir am nächsten Morgen mit fahren konnten zum Fluggebiet Pachacamac etwas ausserhalb Limas. Leider hatten sie dann aber doch nicht genug Platz für alle, aber das Taxi kostete nicht allzu viel und einer der lokalen Piloten fuhr mit uns mit, um dem Taxifahrer den Weg zu weisen. Die 200 Höhenmeter zum Startplatz waren zu Fuss schnell zurückgelegt. In Pachacamac fliegt man in einer Mischung von thermischen und dynamischen Aufwinden. Wenn man genug hoch war um zum nächsten Hang zu queren war sogar ein mini Streckenflug möglich. Nach der Landung lernten wir David, einen lokalen Piloten kennen. Er hatte Platz im Auto um uns alle drei mit zurück nach Lima zu fahren. Beim Startplatz in Miraflores lud er uns aus. Der Wind war gut, viele Piloten schon in der Luft. Nach dem Registrieren inklusive zeigen der Lizenz (das erste Mal in meiner Kariere wo ich meinen Ausweis zeigen musste) und einer Einweisung in die lokalen Regeln und Besonderheiten ging es auch schon los. Nach dem Start flogen wir die Küste entlang zum Leuchtturm und in die andere Richtung bis zum Marriott Hotel. Die Aussicht über die Stadt war wirklich toll. Innert kürzester Zeit drehte dann plötzlich der Wind auf Süd. Nur wer das Glück hatte in der Nähe des Leuchtturms zu fliegen konnte sich noch halten. Weniger glückliche mussten sich einen Landeplatz an teils sehr schmalen Strandabschnitten suchen.
Lima war die letzte Station unserer Südamerika Reise. Die Zeit war extrem schnell vergangen und es hätte noch viel zu sehen gegeben. Den ganzen Norden von Peru hatten wir nicht gesehen. Wir wollten aber in den letzten Tagen nicht von Ort zu Ort hetzen und blieben in Lima. Dabei waren wir meist in Miraflores und nahmen es eher gemütlich. Einmal mussten wir unseren Laptop zum zweiten Mal reparieren lassen, weil die Leute in Bolivien gepfuscht hatten und er erneut nicht mehr funktionierte. Im Mercado Polvos Azules fanden wir in einem kleinen Kabäuschen einen Typen, der das Gerät komplett demontierte und das Mainboard untersuchte, bis er einen defekten Transistor fand. Nachdem er den ausgetauscht hatte war alles wieder in Ordnung. In einer kurzen Pause von meinem Auftrag reparierte er noch das Objektiv einer Kompaktkamera eines anderen Kunden. Ich war ziemlich beeindruckt! In der Schweiz wären beide Geräte direkt in den Müll gewandert.
Auf den Märkten war auch das Essen verhältnismässig günstig und wir genossen noch das eine oder andere Mal ein Ceviche und gegrillte Meeresfrüchte.
Die Nachmittage verbrachten wir oft am Startplatz an der Küste und warteten auf verlässlichen Wind zum Fliegen. Die Verhältnisse waren eher schwach, aber im Ganzen konnten wir immerhin an vier Tagen fliegen.
Am Sonntag vor unserer Abreise nahmen wir noch am Wings for Life World Run teil. Das Rennen findet an vielen Orten auf der Welt gleichzeitig statt und die Startgebühren werden vollumfänglich für die Wirbelsäulenforschung gespendet. In Lima war der Start um 6 Uhr morgens. Es gibt keine fixe Ziellinie, sondern ein Zielfahrzeug startet 30 Minuten nach den Läufern und fährt mit einer konstanten Geschwindigkeit von 20km/h bis es einen einholt. Da wir ausser einem längeren Trekking nicht trainiert hatten, waren wir nicht sicher, ob wir die ambitionierten Strecken, die wir uns vorgenommen hatten, schaffen würden. Trotzdem erreichten wir immerhin 11,5 km und 14,5 km, je 500 Meter weniger als wir uns vorgenommen hatten, womit wir ganz zufrieden waren. Allerdings konnten wir danach tagelang kaum mehr laufen vor lauter Muskelkater.
Viel zu bald kam dann unser letzter Tag in Südamerika. Die Rucksäcke waren gepackt, das Taxi zum Flughafen bestellt. Fünfeinhalb Monate waren wir hier unterwegs, tausende Kilometer und unzählige Stunden Busreise hatten wir erlebt. Viele wunderbare Orte haben wir entdeckt und doch wäre da noch so viel mehr gewesen. Jetzt geht es aber zuerst nach Barcelona und danach vier Monate mit dem Auto quer durch Europa. Wir freuen uns, unsere Freunde und Familie wiederzusehen, haben aber vom Reisen noch lange nicht genug! Ihr könnt euch noch auf viele weitere Berichte von uns freuen!
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