O‘ zapft is – auf ans Oktoberfest

Unbewusst haben wir unseren Abflug nach Asien zeitlich genau so ab München gebucht, dass er mit dem Oktoberfest zusammen fiel. ‚Wenn wir schon mal da sind‘, sagten wir uns, ‚besuchen wir doch gleich mal die Wiesn‘. Doch was zieht man da an?

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Zeitgleich mit der Buchung unseres Autos für den Roadtrip durch Europa stellte sich für uns die Frage nach der Weiterreise nach Asien. Wann, ab welchem Flughafen und natürlich auch wo hin. Das Wann setzten wir auf einen Donnerstag etwa vier Monate nach Ankunft in Europa, einfach dann, wenn der Flug am günstigsten war. Das ‚ab wo‘ gestaltete sich schon etwas schwieriger. Eigentlich wollten wir ab Budapest fliegen, doch dort konnten wir den Wagen nicht zurück geben. Als wir dann auch noch herausfanden, dass die Buchung mit Hin- und Rückflug günstiger war als bloss One Way, fiel die Entscheidung schnell auf München, denn von da aus kommt man schnell und günstig wieder nach Bern.

Also München. Abflug: 24. September 2015. „Hey, dann ist Wiesn!“ schrieb unser Schweizer Kollege aus München, als wir ihm erzählten, wann und wo die Reise nach dem Roadtrip denn weitergehen sollte. „Komm, da fahren wir gleich zu viert hin und geniessen einige Tage Feststimmung“, kam gleich hinterher. Gut, da hatten wir also ein Rendez-Vous mitten in München und der Rücktransport aller Sachen, die wir nicht nach Asien mitnehmen wollten, war auch gleich organisiert. Eine feine runde Sache!

Die Kleiderfrage

Doch damit fing das Dilemma erst an: Dirndl und Lederhosen oder nicht? Bisher hatten wir nie wirklich mit dem Gedanken an den Besuch des original Oktoberfests gespielt. Zu weit entfernt, zu gering der Bezug. Doch wenn wir schon mal da sind… In meinem Kopf war die Verbindung von Dirndl, Lederhosen, Bier und Brezen gesetzt. Nur, woher bekommt man denn die Festkleidung zu einem erschwinglichen Preis? Aussehen sollte es auch noch gut. Online Handel fiel mangels Lieferadresse weg. Meine letzte Hoffnung lag bei den Läden in München.

Nach einem Bummel durch die Innenstadt Münchens zeigte sich bald: Das gewünschte Budget für die Verkleidung stimmte nicht mit den Preisschildern in den Läden überein. Etwas entmutig recherchierte ich dann im Internet, wie es denn so sei, ob man wirklich Dirndl und Lederhosen tragen muss, um überhaupt in den Festzelten Einlass zu erhalten. Schnell stellte sich heraus: Am ersten Oktoberfest im Jahr 1810 gab es das Dirndl noch gar nicht. Laut dem Bericht von Focus.de zu Thema, wurde es erst Ende des 19. Jahrhunderts erfunden und galt als billiges Arbeitsgewand für Mägde und Bäuerinnen. Zum Massenphänomen wurde es anscheinend erst vor etwa 15 Jahren. Uff, also kein Trachtenzwang am Oktoberfest!

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München war proppenvoll…

Die Sache mit den Festzelttischen

Guten Mutes zogen wir am Montag nach dem Anstich los. Das Wetter war uns gut gesinnt und wir konnten so lange es hell war draussen in den Biergärten der Zelte verweilen. Die Sorge, dass wir nach Einbruch der Dunkelheit keinen Platz in einem Zelt ergattern könnten, löste sich schnell in Luft auf: Die meisten Tische werden bis Open End reserviert. Da viele Besucher die Stärke des Wiesn Biers unterschätzen, verlassen sie dann aber vorzeitig ihre Bänke und machen für Gelegenheitsbesucher wie uns Platz. Es half sicherlich auch, dass wir nur zu zweit waren, mit einer grossen Gruppe einen leeren Tisch zu ergattern ist etwas schwieriger aber Wochentags auch machbar.

Im Paulaner Zelt gesellten wir uns schliesslich zu drei Italienern und zwei Polen. Später stiess noch ein Paar aus China zu uns. Gemeinsam feierten wir, bis das Zelt geschlossen wurde.

Und die Moral von der Geschicht‘: Das Bier fliesst in Massen die Kehle runter, ob in Dirndl und Lederhose oder nicht.


Warst du auch schon am Oktoberfest? Was hast du angezogen, wie bist du ins Zelt gekommen? Erzähl‘ uns dein Erlebnis in einem Kommentar.

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