Besuch in Slowenien

Wurden wir zu Beginn unseres Roadtripps gefragt, wo uns die Reise denn überall hinführen soll, war die Antwort stets, ‚wir wissen es nicht so genau aber bestimmt bis Slowenien wollen wir fahren‘. Dieses Ziel entpuppte sich dann auch wahres Kleinod.

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Soll Glück bringen – Die Bewohner von Ljubljiana scheinen ziemlich davon überzeugt zu sein.

Nächtliches Pollo al horno

Schon länger wussten wir, dass Tamara und Nico von Flyinarg zur selben Zeit in Slowenien sein werden, wie wir. Deswegen verabredeten wir uns zu einem Treffen. Die beiden waren gerade im Sommerhaus der Familie von Tamara etwas nordöstlich der Fluggebiete von Lijak und Tolmin und warteten dort geduldig darauf, dass das schlechte Wetter endlich weiter ziehen würde.
Bei unserer Ankunft gegen neun Uhr abends duftete das Häuschen nach leckerem Essen. Wir wurden mit Hähnchen aus dem Ofen und Gemüse überrascht. Es war ein wahres Festessen und das Wiedersehen mit den beiden eine fröhliche Angelegenheit.

Am nächsten Tag kündigte sich eine Wetterbesserung an und so machten wir uns auf zu einem kleinen Fluggebiet in der näheren Umgebung. Leider bliess dann der Westwind doch nicht so stark dass es zum Soaren gereicht hätte. Wir begnügten uns mit einem kleinen Abgleiter, was nach mehr als zwei Wochen Flugabstinenz wie Ambrosia für die Seele wirkte. Endlich wieder Fliegen!
Am frühen Nachittag entschieden wir, gemeinsam nach Lijak auf den Campingplatz umzusiedeln.
Dort angekommen reichte es noch für einen schönen Abendflug entlang der Kante.

Tamtam brachte am nächsten Tag ihren Mojo zum checken. Damit sie doch noch vom guten Wetter profitieren konnte, gab ihr Tomatosport einen BGD Base als Ersatz mit.
Wir waren natürlich sehr gespannt, wie sich dieser Flügel denn so fliegt. Tamtam fühlte sich auf alle Fälle schon mal sehr wohl mit ihm. Abends durfte ich für den letzten Flug ihren Flügel ausprobieren. Es fühlte sich für mich an, wie Hochverrat meinem Schirm gegenüber. Tatsächlich fühlte auch ich mich sehr wohl unter der Kappe. Der Base ist mehr wie ein Brett, dass sich über einen spannt. Der Steuerdruck an den Bremsen war mir dann doch etwas zu streng und ich war froh, durfte ich am Folgetag wieder mein Spassgefährt mit dem sanften, direkten Handling fliegen. Interessant war der Exkurs allemal.

Ein Campingplatz voller Piloten

Die Zeit verging buchstäblich wie im Flug. Tamtam und Nico machten sich alsbald auf nach Zürich, um die letzten Vorbereitungen für ihren Stand am Coupe Icare zu erledigen. Uns zog es weiter nach hinten, in die Berge Richtung Tolmin.

Als wir Camp Gabrje erreichten, stellte sich schnell heraus, dass der Campingplatz vorwiegend von Gleitschirmpiloten besucht wird. Hinzu kam noch, dass am übernächsten Tag der Serial Cup startete. Es handelt sich dabei um ein Gleitschirmwettbewerb bei dem nur mit Schirmen bis und mit Sportklasse gestartet werden darf.
Folgedessen, war der Camping gut besucht und wir in guter Gesellschaft, um mehr über das Fluggebiet zu erfahren.

Fliegen, wandern, fliegen…

Tagsüber flogen wir in Tolmin, während sich die Wettkampfteilnehmer in Lijak in die Luft schwangen. Abends lauschten wir den Vorträgen, die von Profis für die Serial Cup Teilnehmer geboten wurden.

Als Alternative zum Bus beschlossen wir, uns einmal von der Bergflanke oberhalb des Campingplatzes zu schwingen. Der Aufstieg war dann anspruchsvoller als gedacht: Der Weg führte durch sehr dichtes Gestrüpp. Hin und wieder wünschten wir uns eine Machete. Als wenn das Gestrüpp nicht schon anstrengend genug gewesen wäre, verlief der Weg beinahe senkrecht zum Hang, was ihn denn auch sehr steil machte. Ziemlich ausser Atem erreichten wir schliesslich die Lichtung. Glücklicherweise herrschte Aufwind und wir konnten nach einer kurzen Mittagspause starten und einen schönen langen Flug machen.

Schlechtwetter Programm

Die Kaltfront holte uns dann doch noch ein und setzte dem Fliegerleben ein Ende. Wir beschlossen stattdessen Ljubljana einen Besuch abzustatten. Die Fahrt in den Stadtkern meisterten wir reibungslos und ohne Stau. Zu Fuss erkundeten wir kurze Zeit später die Innenstadt mit ihren prunkvollen Bauten. An einigen Orten sah man, dass das Geld für eine Renovation nicht vorhanden war doch die Häuser strahlten einen eigenen Chick-verlotterten Charme aus, der sich wundervoll ins aufgeräumte Stadtbild einfügte und ihm die nötige Lockerheit verlieh. Ljubljana – eine Stadt zum Lieb haben.


Warst du auch schon einmal in Slowenien in diesen Fluggebieten oder kennst sogar noch weitere? Dann schreib uns deine Erfahrungen und Tipps in einen Kommentar.

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